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Hamburg Flughafen: Kritik nach Geisel-Drama – Nancy Faeser soll endlich handeln

Nach dem 18-Stündigen Geisel-Drama am Hamburger Flughafen kommen unbequeme Fragen auf – gibt der Staat zu wenig auf Schutzmaßnahmen?

© IMAGO / IPON / dpa

Die fünf krassesten Hamburger Kriminalfälle

Es waren 18 Stunden Angst am Flughafen Hamburg. Ein türkischer Mann fuhr am späten Abend des 4. November mit seinem Auto durch eine Schranke und verschanzte sich mit seiner Tochter (4) in seinem Wagen. Die Folge: Nichts ging mehr, hunderte Flüge fielen aus!

Die Polizei konnte das Geiseldrama am Folgetag beenden (>>>hier alle Details), dennoch bleiben Bedenken. Wie konnte der Täter so leicht auf das Vorfeld des Hamburger Flughafens gelangen? Experten üben harte Kritik.

Hamburg Flughafen: Schaut die Politik weg?

Angesichts der Geiselnahme auf dem Hamburger Flughafen hat der stellvertretende Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Heiko Teggatz, mit Nachdruck einen besseren Schutz von Flughäfen gefordert.

„Es ist nur schwer vermittelbar, dass etwa Weihnachtsmärkte mit Betonbarrikaden gesichert werden, und unsere Flughäfen werden als Hochsicherheitsbereiche von Betreibern stiefmütterlich behandelt“, sagte Teggatz am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Die Politik unternehme zu wenig, um Betreiber zu mehr Schutz zu zwingen.

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Hamburg Flughafen: Klare Ansage an Nancy Faeser (SPD)

„Da vermisse ich auch eine Initiative von Bundesinnenministerin Nancy Faeser“, sagte Teggatz. „Offensichtlich zwingt niemand die Flughafenbetreiber ernsthaft, Sicherheitsmaßnahmen so hochzufahren, dass es zu solchen Vorfällen schlicht nicht mehr kommen kann.“ Schon nachdem Klima-Aktivisten unlängst mehrere deutsche Flughäfen blockiert hatten, habe er angemahnt, dass Qualität, Höhe und Stärke der Zäune unzureichend seien.

„Ich erwarte als Lehre aus dem aktuellen Vorfall, dass man sich das jetzt genau anschaut und Standards drastisch erhöht“, betonte Teggatz. Es müsse möglich sein, Flughafenbetreiber mit Sanktionen zu belegen, wenn die Sicherheitsvorschriften nicht nach dem neuen Gesetz zum besseren Schutz kritischer Infrastruktur eingehalten würden.


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Zur Geiselnahme auf dem Hamburger Flughafen sagte Teggatz, die Polizei mache nach seinem Eindruck „einen grandiosen Job“. „Sie hat es nicht eskalieren lassen und in langen Verhandlungen aus einer dynamischen eine statische Lage gemacht. Das ist hochprofessionell.“ (mit dpa)