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Hamburg: Was der HSV hier plant, löst bei Einwohnern Entsetzen aus – „Blödsinn“

Die Pläne des HSV um das Volksparkstadion in Hamburg-Stellingen schlagen seit einigen Tagen hohe Wellen. Finanzboss Thomas Wüstefeld hat Gigantisches vor: Neben dem Stadion sollen bis zu 200 Millionen Euro investiert werden. Unter anderem für eine Veranstaltungsfläche für 12.000 Menschen mit Solardach und ein Hochhaus mit über 20 Stockwerken. In Hamburg kommen die Pläne bei […]

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Hamburg, meine Perle

Warum die Stadt so einzigartig ist

Die Pläne des HSV um das Volksparkstadion in Hamburg-Stellingen schlagen seit einigen Tagen hohe Wellen.

Finanzboss Thomas Wüstefeld hat Gigantisches vor: Neben dem Stadion sollen bis zu 200 Millionen Euro investiert werden. Unter anderem für eine Veranstaltungsfläche für 12.000 Menschen mit Solardach und ein Hochhaus mit über 20 Stockwerken. In Hamburg kommen die Pläne bei vielen nicht gut an. Befindet sich der HSV mal wieder im Größenwahn?

Hamburg: „Wer zu den Sternen fliegen will…“

Das Geld für die Investitionen hat der Hamburger Sport-Verein natürlich nicht, deswegen sollen Investoren zahlen. Und auch die Behörden müssten natürlich mitspielen und Genehmigungen erteilen.

Zur Erinnerung: Der HSV bekam einst Geld von der Stadt, um das Volksparkstadion wieder herzurichten, gab die Kohle dann allerdings für andere Investitionen aus, um später um eine Bürgschaft zu bitten.

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Hamburg: Thomas Wüstefeld, Vorstand des HSV, vor dem Volksparkstadion. Foto: picture alliance/dpa | Christian Charisius

Der Finanzsenator von Hamburg, Andreas Dressel, spottete jetzt bei „NRD 90,3“: „Wer zu den Sternen fliegen will, muss erst mal eine Bodenstation bauen.“

Und auch bei vielen Hamburgern kommt das Vorhaben von Thomas Wüstefeld nicht gut an. So heißt es in einem Kommentar auf Facebook, der viel Zustimmung erhält: „Das braucht kein Mensch. Was für ein Blödsinn. Die sollen sich mal auf Fußballspielen auf Bundesliga-Niveau konzentrieren und wie man einen Kader langfristig Konkurrenzfähig macht.“

Und ein HSV-Fan meint: „Die sollten sich mal lieber um den sportlichen Erfolg kümmern.“ Nicht ganz verstehen kann die viele Wut hingegen ein anderer:

„Immer diese merkwürdigen Schimpfkommentare hier. Macht der HSV nichts, wird gemeckert. Macht der HSV was wirtschaftlich und sportlich richtig Gutes, wird auch gemeckert. In letzter Zeit machen sie vieles richtig. Gut eingekauft, spielen guten Fußball, sind zur Zeit 2ter. Gute wirtschaftliche Projekte.“


Daten und Fakten zum HSV aus Hamburg:

  • Der Hamburger SV oder einfach nur HSV ist ein Sportverein aus Hamburg
  • Er entstand am 2. Juni 1919 durch den Zusammenschluss der drei Vereine SC Germania von 1887, Hamburger FC von 1888 und FC Falke 06
  • Der HSV ist derzeit der neuntgrößte Sportverein in Deutschland und weltweit auf Rang 21 (Stand Februar 2020)
  • Der HSV stammt ursprünglich aus dem Stadtteil Rotherbaum im Bezirk Eimsbüttel. Mittlerweile befindet sich der Sitz im Bezirk Altona im Stadtteil Bahrenfeld
  • Der HSV trägt seine Spiele im Volksparkstadion aus, es hat 57.000 Plätze

Hamburg: Wüstefeld wehrt sich gegen Vorwürfe

Es sind übrigens nicht die einzigen Nachrichten, mit denen Thomas Wüstefeld für Aufsehen sorgt. Und das in einer Zeit, in der es sportlich gut läuft für den HSV wie lange nicht mehr. Jüngst hatte er einen Bericht über angeblich illegale Geschäfte mit Arzneimitteln dementiert. „Ich kann Ihnen versichern, dass da nichts dran ist“, sagte der 53 Jahre alte Finanzvorstand. „Dahinter steckt eine Kampagne von Wettbewerbern“, versicherte Wüstefeld.

Das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ hatte berichtet, Wüstefeld sei vor drei Jahren in die Herstellung von Cannabisprodukten eingestiegen und habe Cannabidiol-haltige Öle als Medizinprodukte angeboten. Die Hamburger Behörde für Justiz und Verbraucherschutz prüfe nun, ob der Verkauf illegal gewesen sein könnte.

Hamburg: Die Barclays-Arena neben dem HSV-Stadion. In direkter Nachbarschaft befinden sich eine Eishockey- und Handball-Halle. Kommt bald noch eine Eventfläche samt Hochhaus dazu? Foto: IMAGO / Eibner

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In den Handel seien die Medikamente angeblich über ein Luxemburger Unternehmen gekommen. 2020 verboten die dortigen Behörden dem Bericht zufolge den Vertrieb und ordneten einen Rückruf an. Auch Schweizer Kontrollbehörden hätten festgestellt, dass die Produkte „nicht den grundlegenden Anforderungen für Medizinprodukte entsprechen“, hieß es dazu weiter.

Die Hamburger Behörde für Justiz und Verbraucherschutz habe sich demnach ebenfalls eingeschaltet, fühlte sich nach erster Prüfung aber nicht zuständig, weil der Hersteller in Luxemburg sitze. Nun aber werde die Behörde doch tätig, da Wüstefeld seine Öle inzwischen über eine Niederlassung in den Niederlanden verkaufen soll. Man stehe mit den dortigen Behörden in Kontakt, sagte ein Sprecher dem „Spiegel“. (mit dpa)