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Hamburg: HVV will nicht mehr „Schwarzfahren“ sagen – und nennt es jetzt stattdessen so

Hamburg: HVV will nicht mehr „Schwarzfahren“ sagen – und nennt es jetzt stattdessen so

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© imago images (Montage MOIN.DE)

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In München, Berlin und Hannover ist es schon beschlossene Sache. Jetzt soll auch beim HVV in Hamburg der Ausdruck „Schwarzfahren“ gestrichen werden.

Damit reagiert der HVV auf Menschen, die diesen Begriff als rassistisch empfinden. Heißt: In Hamburg wird es künftig keine Plakate und Aufkleber mehr mit den Wörtern „Schwarzfahrer“ oder „Schwarzfahren“ geben.

Hamburg: HVV will auf Begriff „Schwarzfahren“ verzichten

Wie der NDR berichtet, haben sich die Hochbahn und die S-Bahn Hamburg vergangene Woche darauf geeinigt.

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„Da wir sehen, dass sich vermehrt Menschen an dem Begriff stören, suchen wir nach Alternativen, um unsere Wortwahl anzupassen“, sagte HVV-Sprecher Rainer Vohl dem NDR.

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Daten und Fakten zum HVV:

  • umfasst das Hamburger Stadtgebiet und umliegende Gebiete in Schleswig-Holstein und Niedersachsen
  • Zum Angebot des HVV zählen auch vier U-Bahn-Linien (betrieben von der Hamburger Hochbahn AG) und sechs S-Bahn-Linien (betrieben von der S-Bahn Hamburg GmbH)
  • ist mit rund 4.500 Fahrzeugen im Einsatz
  • befördert laut eigenen Angaben rund 2,6 Millionen Fahrgäste am Tag
  • Es gibt 10.184 Haltestellen im Verbundgebiet
  • 763 Linien werden betrieben

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Auf der Homepage des HVV tauchen „Schwarzfahrer“ bereits nicht mehr auf, als Aufkleber in Bussen und Bahnen allerdings schon.

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Hamburg: Aufkleber und Plakate werden ersetzt

Dort heißt es: „Finstere Aussichten für Schwarzfahrer – 60 Euro Strafe.“ Diese Aufkleber sollen bald ersetzt werden.

Gegenüber dem NDR sagte eine Hochbahn-Sprecherin, dass man heutzutage sowieso von Schwarzfahrerinnen und Schwarzfahrern sprechen müsse.

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Daten und Fakten über Hamburg:

  • Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
  • Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
  • Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
  • Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
  • Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
  • International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.

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Die neue Wortwahl sei nicht komplizierter: „Fahren ohne gültiges Ticket“. Dieser Ausdruck wird bereits meist verwendet und soll den ausgemusterten Begriff ablösen.

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Hamburg: Unterschiedliche Wortherkunft

Der Sprachwissenschaftler Eric Fuß von der Universität Leipzig sieht in dem Wort „Schwarzfahren“ keinen rassistischen Hintergrund. Gegenüber der „Münchener Abendzeitung“ sagte er, der Ausdruck stamme von dem jiddischen Wort „shvarts“ (Armut). Schwarzfahrer seien demnach Menschen, die sich keine Fahrkarten leisten können.

Eine andere Erklärung ist, dass Tätigkeiten, die sich jenseits der Legalität abspielen, früher oft nachts durchgeführt wurden.

Zuvor hatte unter anderem bereits die Üstra in Hannover erklärt, auf den Begriff zu verzichten. Die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (ISD) befürwortete den Verzicht laut der „Hannoversche Allgemeine Zeitung“.

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„Es ist begrüßenswert, denn der Begriff hat für schwarze Menschen einen negativen Anklang“, sagte ISD-Sprecher Tahir Della der Zeitung. Auch wenn der Begriff nicht rassistisch angelegt sei, habe es trotzdem die Wirkung bei Betroffenen, dass Schwarz für etwas Negatives stehe. (oa/dpa)