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Hamburg: Blutiges Wochenende in der Hansestadt – war das erst der Anfang?

Hamburg: Blutiges Wochenende in der Hansestadt – war das erst der Anfang?

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Kriminaltechniker ermitteln am abgesperrten Fundort des Verletzten vor einem Einkaufszentrum. Foto: picture alliance/dpa

Die Kriminialstatistik für Hamburg wurde am 10. Februar vorgestellt. Das Ergebnis der Veranstaltung: Bereits im sechsten Jahr in Folge singt die Kriminalitätsrate in Hamburg.

Doch schon kurz nach der erfreulichen Verkündung wird die Polizei von Hamburg zu einem blutigen Verbrechen in den Stadtteil Winterhude gerufen – und bei einem Fall sollte es an diesem Wochenende nicht bleiben.

Hamburg: Drei Messerattacken am Wochenende

Gegen 20 Uhr wurden Freitag am Eppendorfer Stieg in Winterhude zwei junge Männer von einem Unbekannten mit dem Messer attackiert. Ein 22-Jähriger schwebte nach einem Stich in den Rücken in Lebensgefahr. Ein 23-Jähriger erlitt eine Verletzung am Bein. Der Täter konnte flüchten.

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Bereits am nächsten Tag mussten die Beamten ein weiters Mal ausrücken. Am Phoenix-Center in Harburg kam es gegen 18 Uhr erneut zu einem Messerangriff (>>> hier auf MOIN.DE nachzulesen). Wieder wird ein junger Mann Opfer der Attacke. Der 22-Jährige schwebte aufgrund der Stichverletzungen ebenfalls in Lebensgefahr, ist laut Angaben der Polizei mittlerweile aber wieder stabil.

Hamburg: Angriffe mit Messern steigen

Die Statistik der Polizei (MOIN.DE berichtete) bezüglich der Kriminalitätsrate schien mit dem vergangenen Wochenende übereinzustimmen. Darin wird festgehalten, dass die gefährlichen und schweren Körperverletzungen im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent gestiegen seien, was in Zahlen 66 Taten entspricht. Auch die Fälle, in denen ein Messer zum Einsatz kam, war stiegen von 4,9 auf 5 Prozent.

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Doch bei den zwei Attacken blieb es am Wochenende nicht. Auch ein dritter Angriff, ließ die Polizei am Samstag zu einem Tatort in Billstedt ausrücken. Nach einem Streit, stach ein 18-Jähriger dort auf einen 17-Jährigen ein. Der Täter konnte von der Polizei festgenommen werden, wurde allerdings schnell wieder entlassen.

Im Gegensatz zum Fall in Billstedt sind die Täter der anderen zwei Taten noch nicht aufgegriffen worden. Weder zwei Dutzend Streifenwagen am Freitag, noch eine Fahndung mit mehr als fünfzehn Funkstreifen am Samstag führte zu Festnahmen der Täter. Gegenüber MOIN.DE konnte die Polizei keinen Zusammenhang der beiden Taten bestätigen. Die Ermittlungen dauerten noch an und die Polizei hoffe auf Mithilfe aus der Bevölkerung.

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Daten und Fakten über Hamburg:

  • Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
  • Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
  • Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
  • Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
  • Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
  • International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.

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Bei der Tat in Harburg geht die Polizei sogar von einer Tötungsabsicht aus. Laut Statistik haben Tatverdächtige in vier Fällen der Mord- und Totschlagdelikte im vergangen Jahr mit einer Schusswaffe geschossen, in 48 Fällen sei ein Messer als Tatmittel eingesetzt worden. Die Vorfälle, die sich über ganz Hamburg erstrecken, sind besorgniserregend.

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Hamburg: Razzia am Hamburger Hauptbahnhof

Um Taten wie diesen vorzubeugen verhängte die Bundespolizeidirektion Hannover ausgerechnet für das vergangene Wochenende eine zeitlich befristete Verbotsverfügung, die das Mitführen von gefährlichen Werkzeugen, Schusswaffen, Hieb-, Stoß- und Sichwaffen sowie Messern aller Art im Hamburger Hauptbahnhof untersagte.

Über 100 Beamte der Bundesbereitschaftspolizei überprüften rund 850 Personen im Hamburger Hauptbahnhof. Obwohl die Verfügung vorab allgemein bekannt gegeben wurde, stellten die Beamten 37 Messer und andere Waffen sicher. Darunter auch Schlagringe, Schlagstöcke und eine Schreckschusspistole. Die Bundespolizei wollte damit ein Zeichen setzten und Personen sensibilisieren. Die Taten in Winterhude, Harburg und Billstedt konnte sie damit allerdings nicht verhindern.

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Hamburg: Weitere Durchsuchungen nicht ausgeschlossen

Für die Menschen in Hamburg stellt sich die Frage nach ihrer Sicherheit in der Stadt. Angaben oder gar eine Vermutung, warum es ausgerechnet an diesem Wochenende vermehrt zu Messerangriffen kam, konnte die Polizei gegenüber MOIN.DE keine Angaben machen.

Sicher ist jedoch, dass der Polizei, als auch der Landespolizei daran gelegen ist für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Deshalb schließt die Bundespolizei auch nicht aus, dass eine zeitlich befristete Verbotsverfügung wie diese nochmals für den Hauptbahnhof Hamburg ausgesprochen wird.