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Hamburg: „Pimmelgate“ wird immer absurder – „Peinliches Schauspiel“

Hamburg: „Pimmelgate“ wird immer absurder – „Peinliches Schauspiel“

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An einer Hauswand in Hamburg ist ein solidarisches Zeichen im „Pimmelgate“ um Andy Grote aufgetaucht (Symbolbild). Foto: dpa & picture alliance/dpa

Viele Menschen in Hamburg können inzwischen nur noch den Kopf schütteln über das „Pimmelgate“ um Innensenator Andy Grote. Die Ausmaße, die die Affäre annimmt, werden immer absurder.

Nachdem am linksautonomen Kulturzentrum Rote Flora ein Plakat mit dem Schriftzug „Andy, Du bis so 1 Pimmel“ aufgehangen wurde, liefern sich im Schanzenviertel die Polizei Hamburg und mutmaßlich Linksextreme ein Katz-und-Maus-Spiel. Doch das ist noch nicht alles.

Hamburg: Weitere Solidarität im „Pimmelgate“

Auch im Gängeviertel gibt es weitere Solidarität im „Pimmelgate“. An einer Hauswand in der Caffamacherreihe haben Unbekannte den Spruch „Ich darf nicht Pimmel sagen“ angesprayt.

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Es ist wohl eine Anspielung an den übermalten Slogan an der Roten Flora. Hier hatten Polizisten am Montag bereits zum zweiten Mal das Plakat übermalt. Nachdem dies bereits am Sonntagmorgen geschehen war, hatten die Plakatmacher den Schriftzug mit weißer Farbe erneuert.

Hamburg: Linksfraktion sieht politisches Armutszeugnis

Während die Linke in der Bürgerschaft von einem „peinlichen Schauspiel“ sprach, das Grote beenden müsse, rechtfertigte die Polizei den erneuten Einsatz. „Bei diesem Schriftzug steht eine Beleidigung im Raum“, sagte Sprecher Florian Abbenseth.

„Auch wenn die Polizei sich gerne mit anderen Dingen beschäftigen würde, greift hier ein Dilemma: Die Polizei unterliegt dem Legalitätsprinzip und ist bei Anhaltspunkten für das Vorliegen von Straftaten zum Einleiten strafprozessualer Maßnahmen respektive eines entsprechenden Verfahrens per Gesetz verpflichtet.“

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Der Innenexperte der Linksfraktion, Deniz Celik, sprach von einem „politischen Armutszeugnis“. Es sei nicht die Aufgabe von Polizei und Staatsanwaltschaft, „das fragile Ego des Innensenators zu verteidigen“, sagte er. Zudem werde der Eindruck verstärkt, „dass der Innensenator durch die Polizei und Justiz eine Vorzugsbehandlung bekommt“.

Hamburg: Kritik an Innensenator Grote

Auslöser des Zwists war ein im Mai an Grote gerichteter Tweet bei Twitter mit dem Wortlaut „Du bist so 1 Pimmel“. Er kam als Reaktion auf einen Tweet von Grote, in dem er Menschen als „ignorant“ bezeichnete, die trotz Corona im Schanzenviertel gefeiert hatten.

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Daten und Fakten über Hamburg:

  • Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
  • Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
  • Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
  • Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
  • Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
  • International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.

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Grote selbst hatte zu Beginn der Pandemie seine neuerliche Berufung zum Innensenator unter Missachtung der Corona-Regeln in einer Kneipe gefeiert und dafür eine Geldbuße zahlen müssen.

Hamburg: Sticker mit „Andy, Du bist so 1 Pimmel“ verteilt

Zum „Pimmelgate“ wurde die Angelegenheit, als die Staatsanwaltschaft nach einem Strafantrag Grotes wegen Beleidigung im September die Wohnung des mutmaßlichen Urhebers des Tweets durchsuchen ließ.

Tausende Menschen kritisierten die Aktion im Netz unter dem Hashtag „Pimmelgate“ als völlig unverhältnismäßig und überzogen.

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In den vergangene Wochen hatten Unbekannte wiederholt gelbe Aufkleber mit dem Slogan „Andy, Du bist so 1 Pimmel“ im Umfeld der Wohnung des Senators auf St. Pauli angebracht. Auch die Aufkleber wurden von der Polizei entfernt. Der Staatsschutz ermittelt gegen unbekannt. (mk/dpa)