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Hamburg: Die Wut über neue Monster-Sternbrücke ist groß – jetzt gibt es plötzlich DIESE neuen Pläne

Hamburg: Die Wut über neue Monster-Sternbrücke ist groß – jetzt gibt es plötzlich DIESE neuen Pläne

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Entwurf für die Sternbrücke mit einem Neubau für Clubs daneben. Foto: Foto: Thüs Farnschläder Architekten

Für viele, vor allem jüngere Menschen, ist die Sternbrücke ein wichtiger Ort. Wenn nicht gerade Corona das Miteinander in den Clubs und auf den Straßen in Hamburg zum Erliegen bringt, pulsiert hier, zwischen Altona und der Sternschanze, das Leben. Weil die 100 Jahre alte Brücke das „Ende ihrer technischen Nutzungsdauer“ erreicht, soll sie umgebaut werden. Das hat großen Unmut ausgelöst, zumal die Alternative riesig werden soll.

Quer durch die politischen Parteien zeigten sich viele unglücklich mit dem Entwurf. Der Planungsausschuss des Bezirks Altona lehnte ihn ab und Regisseur-Größe Fatih Akin war ebenfalls entsetzt (MOIN.DE berichtete). Kurzum: Die Wut über die neue Monster-Sternbrücke in Hamburg ist groß. Für die bedrohten Clubs unterhalb der Brücke zeichnet sich jetzt aber eine Lösung ab. Denn plötzlich gibt es neue Pläne.

Hamburg: Die Deutsche Bahn begrüßte den Vorschlag

Die Clubszene selbst hat mit dem Architekten Axel Farnschläder am Donnerstag ein Konzept für einen Neubau an der Ecke Stresemannstraße/Altonaerstraße vorgelegt.

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In diesen sollen nicht nur die Clubs und Kneipen Astra Stube, Fundbureaus und Waagenbau unterkommen, sondern unter anderem auch noch eine Kita, Probenräume, Studios sowie Apartments für gastierende Künstler integriert werden.

Die Kosten bezifferten die Initiatoren auf rund 15 Millionen Euro. Die Deutsche Bahn begrüßte den Vorschlag.

„Die Sicherung der Existenz der Kulturbetriebe ist uns wichtig. Deshalb haben wir die konstruktiven Schritte der Clubbetreiber zur Suche eines neuen Standorts gern unterstützt“, sagte Bahn-Projektleiter Sternbrücke, Markus Warnken – und sicherte weitere Hilfe zu. „Die Idee eines neuen Clubhauses an der neuen Sternbrücke ist überzeugend und korrespondiert mit unseren Planungen.“

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Hamburg: Waagenbau-Inhaberin Claudia Mohr wies Spekulationen zurück

Der von der Bahn bereits vorgelegte Entwurf für einen Neubau wurde zuletzt scharf kritisiert. Dieser sei viel zu wuchtig und passe sich nicht in die Umgebung ein, hieß es – eine Kritik, die im Konzept der Clubszene durch neue Lösungsvorschläge aufgenommen worden sei, und laut Warnken nun in der geplanten Gestaltungswerkstatt diskutiert werden soll.

Waagenbau-Inhaberin Claudia Mohr wies Spekulationen zurück, dass die unter der Brücke angesiedelten Clubs und Kneipen nach einer Sanierung wieder hätten zurückkehren können. „Von Beginn an war klar, dass die Flächen unter der Brücke nur als Zwischennutzung zur Verfügung stehen.“

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Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) betonte: „Es gibt kein Szenario, in dem die Clubs unter der Brücke erhalten worden wären, weil selbst bei einer Sanierung die entsprechenden Räume hätten verfüllt werden müssen.“

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Und Kultursenator Carsten Brosda schrieb bei Twitter: „Wir müssen alles dafür tun, dass die Clubszene rund um die Sternbrücke erhalten bleibt.“

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Das ist die Sternbrücke in Hamburg:

  • eine Eisenbahnbrücke zwischen den S-Bahn-Haltestellen Sternschanze und Holstenstraße
  • sie wurde 1893 erbaut und hat seit den 20er-Jahren ihre heutige Form
  • zwei Gleise der S-Bahn und zwei Gleise für Fernzüge trägt die Brücke
  • einer der meistfrequentiertesten innerstädtischen Gleisabschnitte in Deutschland: 900 Züge/Tag
  • etwa 50.000 Fahrzeuge unterqueren die Brücke täglich
  • unter der Sternbrücke kreuzen sich Stresemannstraße und die Max-Brauer-Allee

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Der alternative Entwurf kommt allerdings nicht bei allen gut an. Bei der Initiative zur Rettung der Sternbrücke stoße die Idee auf Widerstand, die Linke spreche von „Augenwischerei“, schreibt die „Hamburger Morgenpost“.

Für die Initiative Sternbrücke, die für den Erhalt der alten Brücke kämpft, handle es sich um eine „Scheinlösung der Stadt nur für die großen Clubs“.

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Das Grundstück für den Club- und Kneipenneubau gehört nach Angaben von Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) bereits der Stadt. Er sagte, die Stadt werde nun prüfen, wie das Projekt etwa über ein Erbpacht- und Stiftungsmodell umgesetzt werden könnte. (dpa mit kbm)