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Hamburg: Das sind die „Tinker“ aus Irland, die sich am Deich mit der Polizei anlegten

Hamburg: Das sind die „Tinker“ aus Irland, die sich am Deich mit der Polizei anlegten

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Die irischen Gruppen sind mit Wohnwagen unterwegs (Symbolbild). Foto: imago images/United Archives

Hamburg. 

Die Polizei Hamburg staunte nicht schlecht, als sie in Ochsenwerder am Deich auf eine Gruppe Iren traf. Die seltenen Besucher gehörten zur Gruppe der „Traveller“, auch als „Tinker“ bekannt. Die irische Minderheit ist meist nicht sesshaft, sondern mit Wohnwagen unterwegs – in ganz Europa.

In Nordrhein-Westfalen sind die Traveller besser bekannt als in Hamburg. Denn jedes Jahr zu Himmelfahrt versammeln sie sich dort im Wallfahrtsort Kevelaer, oft zu Tausenden. Die irische Minderheit ist nämlich streng katholisch.

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Hamburg: Irische Traveller sind hier seltene Gäste

Nicht immer sind Anwohner jedoch erfreut, wenn sich Traveller in ihrer Nähe niederlassen. Es gibt viele Vorurteile: Die Iren sollen viel und gern trinken, waghalsig Auto fahren, an ihren Lagerplätzen Berge von Müll hinterlassen – und kriminell sein. Um Konflikte zu vermeiden, hat die Polizei in Deutschland meist ein Auge auf Traveller-Gruppen.

Im Norden gab es bisher aber nur sehr selten Probleme. „Ich kenne die genauen Routen und Aufenthaltplätze nicht“, sagt Daniel Ritterskamp von der Polizei Hamburg, „aber meines Wissens hatten wir in Hamburg nur sehr selten mit irischen Landfahrern zu tun.“

Das liege womöglich auch daran, dass es hier nur wenige geeignete Park- und Lagerplätze gebe.

In Hamburg gibt es wenig geeignete Plätze

Auch der Deich in Ochsenwerder war kein Campingplatz, sondern gehört der Hamburger Deichverteidigung. „Dort musste auch ein Schloss entfernt werden, das das Gelände eigentlich sichert“, so Ritterskamp.

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Es habe sich um „vier PKW mit Wohnwagen“ gehandelt, die dort verbotenerweise geparkt hätten. Unter den Travellern waren „Erwachsene, sowie Kinder im Alter von acht bis vierzehn Jahren“, die „sehr uneinsichtig“ gewesen seien.

Sie erwartet nun eine Anzeige wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch.

Traditionelle Lebensart und eigene Sprache

Auf ihren Reisen halten sich die Traveller meist mit Handwerksarbeiten, Jobs auf dem Bau und Tagelöhnerdiensten über Wasser. Sie legen viel Wert auf ihre Traditionen und ihre Kultur und sprechen einen uralten gälischen Dialekt.

Dem Newsportal „Der Westen“ erklärte ein Experte, dass die modernen Autos und Wohnwagen in der Traveller-Welt als Statussymbole gelten, auf die lange gespart wird. Zudem ist die irische Minderheit auch für die Zucht und den gekonnten Umgang mit ihren Pferden bekannt. Auf den Reisen durch Europa kommen aber statt einem dann doch meist eher mehrere PS zum Einsatz.