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Hamburg: Verfassungsschutz alarmiert! Radikaler Erdogan-Partner auf Stimmenfang

Am 14. Mai wählt die Türkei einen neuen Präsidenten. Amtsinhaber Erdogan zittert. Jetzt buhlt in Hamburg ein radikaler Partner um Stimmen!

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© IMAGO/ZUMA Wire

Erdogan: Das ist der Machthaber der Türkei

Recep Tayyip Erdogan ist langjähriger Machthaber in der Türkei. Wir stellen den türkischen Präsidenten vor.

Und schon wieder tun sie es – diesmal ganz dreist in Hamburg! Am 14. Mai steht die Türkei-Wahl an, Präsident Recep Tayyip Erdogan (69) könnte laut aktuellen Umfragen tatsächlich abgewählt werden (mehr dazu hier). Umso wichtiger wird für den langjährigen Herrscher am Bosporus einmal mehr die Gefolgschaft der Auslandstürken, insbesondere in Deutschland. Hierzulande räumt er regelmäßig ab, auf die türkischen Staatsbürger in Deutschland setzt er erneut.

Doch auch, wenn er selbst und hohe Minister seiner Regierungspartei AKP offiziell nicht nach Hamburg kommen und hier Wahlkampf machen – seine politischen Verbündeten sind trotzdem auf Stimmenfang! Und diese radikalen Parteien sind in Hamburg sogar ein Fall für den Verfassungsschutz…

Hamburg: Radikale Erdogan-Verbündete buhlen um Stimmen

Ein Facebook-Post beweist: Hohe Funktionäre der umstrittenen Partei Hüda-Par sind vor wenigen Tagen in der Vahdet-Moschee in Hamburg gewesen, haben dort das Büro der türkischsprachigen Zeitung „Post Gazetesi“ besucht – buhlen unverhohlen um die Wiederwahl Erdogans! So schreibt Erdal Altuntas, Redakteur der „Post Gazetesi“: „Der stellvertretende Vorsitzende der Hüda-Par, Mehmet Hüseyin Yilmaz, Abdurahman Cens und Vorsitzende der Hamburger Vahdet-Moschee haben das Büro der ‚Post Gazetesi‘ in Hamburg besucht.“ Dazu postete er mehrere Fotos.

Doch ein Kaffee-Kränzchen war dieser Besuch nicht. Denn der Hüda-Par-Vertreter hätte ganz klar die Wiederwahl Erdogans als Ziel ausgerufen. Die Wahlen würden nur sehr knapp entschieden. Die kleine Partei ist mit Erdogan und seiner islamisch-konservativen AKP eine Allianz eingegangen – vier Politiker der Hüda-Par kommen auf die Wahllisten der AKP, damit sie es ins Parlament schaffen.

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Der Vize-Vorsitzende der radikalen Hüda-Par (rechts) zu Besuch in der Vahdet-Moschee in Hamburg. Er macht klar: Erdogan muss wiedergewählt werden! Foto: Privat

Verfassungsschutz warnt! Partei steht türkischer Terror-Organisation nahe

Der Bundesverfassungsschutz warnt vor der Hüda-Par, die eine ideologische Schnittmenge zur Türkischen Hizbullah (TH) aufweise. Die TH wird für Hunderte Morde in der Türkei verantwortlich gemacht, ist dort verboten.

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Die Türkische Hizbullah (TH) wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Ihre nahestehende Partei wirbt in Hamburg um Wählerstimmen. Foto: Metin Gülmen/MOIN.de

Anhänger der Türkischen Hizbullah würden verschiedene Moscheen in Hamburg besuchen. Laut Verfassungsschutzbericht sei das Hauptziel der antisemitischen Organisation die Errichtung eines islamistischen Staates auf dem Gebiet der Türkei und dessen globale Ausweitung. Zur Durchsetzung ihrer Ziele hält sie Gewalt für gerechtfertigt.


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Gegenüber MOIN.de sagt ein Sprecher des Hamburger Verfassungsschutzes: „Es ist nicht ungewöhnlich, dass im Vorfeld von Wahlen in der Türkei Vertreter politischer Parteien aus der Türkei auch in Deutschland versuchen, für ihre Ziele zu werben. Vertreter extremistisch ausgerichteter Parteien bilden hier keine Ausnahme.“ Bleibt zu hoffen, dass die Hamburger Sicherheitsbehörden ihre Beobachtungen mindestens fortsetzen…