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HVV bringt alten Klassiker zurück – doch der Versuch geht nach hinten los

Ein HVV Retro-Bus auf den Straßen Hamburgs? Die Einwohner der norddeutschen Stadt haben dazu eine eindeutige Meinung!

© IMAGO/Hanno Bode

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Wer auf Hamburgs Straßen unterwegs ist, begegnet ihnen immer wieder: den weiß-roten Bussen des HVV. Ab Mitte August mischt sich aber noch ein ganz anderes Modell in den regulären Linien-Verkehr.

Zum 100-jährigen Jubiläum des Linienbus-Verkehrs der Hamburger HOCHBAHN schickt der HVV einen Retro-Bus quer durch die norddeutsche Metropole. Der vereint das Beste aus zwei Welten: von außen ein echter Klassiker aus den 60ern, von innen modernste Technik. Hamburger zeigen deutlich, was sie davon halten.

Zum Jubiläum: HVV bringt Retro-Bus auf die Straße

Angelehnt an ein Bus-Modell aus den 60er-Jahren geht ab Mitte August ein Retro-Bus für den HVV an den Start. „Das ist Oldschool mit modernster Technik vermischt“, erzählt Busfahrer Olli Sauer dem NDR. Äußerlich erinnert der Bus stark an sein historisches Vorbild – innen hingegen steckt modernste Elektrotechnik. Nicht nur für Retro-Fans ein echtes Highlight.

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Schon jetzt ist ein Hamburger Original regelmäßig unterwegs: An Wochenenden und Feiertagen pendelt ein weiterer nostalgischer Bus zwischen den Elbbrücken und dem Hafenmuseum. Die Linie 856 stammt aus dem Jahr 1985 und fährt im Halbstundentakt. Sie hält an den Elbbrücken, an der S-Bahnstation Veddel und am Deutschen Hafenmuseum. Busfahrer Christoph Eckert schwärmt vom Fahrgefühl: „Das ist ein kompletter Gegensatz zu dem, was wir heute fahren.“ Und ergänzt: „Hier ist es alles sehr ursprünglich, fast alles mechanisch.“

Hamburger haben eindeutige Meinung

Und was sagen die Hamburger? Viele zeigen sich begeistert vom Retro-Design und wollen gar nicht mehr zurück zum alten. „Als Kind bin ich noch mit den alten Bussen gefahren, rein optisch sind die natürlich viel cooler als die Modernen von heute“, schreibt eine Nutzerin unter dem Online-Beitrag des „NDR“.

Ein anderer fragt sich: „Warum gibt’s sowas nicht mehr im Regelbetrieb?“ Er verweist auf andere Städte wie Wien oder Würzburg, in denen nostalgische Straßenbahnen weiterhin fahren. Ob sich der HVV mit der Aktion wohl selbst ins Bein schießt? In Hamburg bleibt der neue Retro-Bus vorerst jedenfalls ein Testprojekt – zumindest für Fans mit Sinn für Geschichte und Stil ein Grund zur Vorfreude.


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Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie lange der Bus zur Mobilität in Hamburg gehört. Vor über 100 Jahren, am 1. August 1924, eröffnete die HOCHBAHN die erste Busfahrschule der Stadt und begann mit der Fahrerausbildung. Noch im selben Jahr, im Dezember 1924, nahm der HVV seine erste Buslinie in Betrieb.

Robert Henrich, Vorstandsvorsitzender des HVV, beschreibt die Entwicklung so: „1924 nahm der Busbetrieb richtig Fahrt auf. Der damals moderne Omnibus ergänzte die U- und Straßenbahn als Mobilitätsangebot. Heute ist der Bus aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken – mittlerweile deutlich komfortabler und moderner, zunehmend emissionsfrei und perspektivisch auch in Form autonomer Fahrzeuge. Ein Erfolgsmodell entwickelt sich weiter.“

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