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Jan Fedder: Darauf hatte Witwe Marion so lange gewartet! Jetzt zeigte sie es allen

Jan Fedder: Darauf hatte Witwe Marion so lange gewartet! Jetzt zeigte sie es allen

Marion Fedder, Jan Fedder.png
© imago/MOIN.DE

TV-Hauptstadt Hamburg: Diese Serien werden in der Hansestadt gedreht

Diese Serien werden in der Hansestadt gedreht

Auf diesen Moment hatte Marion Fedder (55) monatelang hingefiebert. Endlich war es am letzten Mittwoch so weit. Die Witwe des großen Volksschauspielers Jan Fedder, der vor zweieinhalb Jahren gestorben war, enthüllte sein Denkmal.

Eine Marmortafel, die dem Hamburg-Wappen nachempfunden ist und die ein rotes Herz, fünf Sterne, einen goldenen Anker und den Schriftzug „Jan Fedder“ zeigt. Sie hängt jetzt im meterlangen, schmalen Gang, der direkt zur Kultkneipe „Zur Ritze“ an der Reeperbahn in Hamburg führt (MOIN.DE berichtete).

Jan Fedder: Ehefrau – „Ich bin so stolz und glücklich“

Zu diesem Anlass hatte Marion Fedder gemeinsam mit Kiezianer und „Ritze“-Betreiber Carsten Marek rund 200 handverlesene Gäste bei hausgemachter Currywurst, Bier und Wein und Live-Musik von Wayne Morris eingeladen.

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Eine schrille Party: Milieu meets High Society. Denn neben polizeibekannten Rotlichtgrößen feierten auch Wirtschaftskapitäne wie der Versandhaus-Tycoon Dr. Michael Otto mit seiner Frau Christl oder der Tom-Tailor-Gründer Uwe Schröder mit.

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Das war Jan Fedder:

  • Jan Fedder wurde am 14. Januar 1955 geboren.
  • Er wuchs in St. Pauli auf. Seine Eltern betrieben das Lokal „Zur Überseebrücke“, das direkt im Hamburger Hafen lag.
  • Schon mit 13 Jahren stand Jan Fedder zum ersten Mal vor der Kamera.
  • Immer wieder hat Jan Fedder norddeutsche Charaktere verkörpert. Berühmtheit erlangte er durch die Rolle des Revierleiters Dirk Matthies im „Großstadtrevier“. Fast 30 Jahre lange war er Teil der Serie.
  • Im Jahr 2000 heiratete er seine Frau Marion.
  • Neben seiner Wohnung in Hamburg, die er bis zuletzt als „Junggesellenbude“ bezeichnete, besaß der Schauspieler auch ein Anwesen in Ecklak in Schleswig-Holstein.
  • 2012 wurde bei ihm die Vorstufe eines Mundhöhlenkarzinoms festgestellt.
  • Fedder starb laut Witwe Marion am 30. Dezember 2019 „am plötzlichen Herztod“ in seiner Wohnung in Hamburg.

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„Ich bin so stolz und glücklich, dass Jan nach der Jan-Fedder-Promenade am Hafen auch eine Ehrentafel auf dem Kiez bekommt“, sagte Marion Fedder. „Das kann natürlich nirgendwo anders sein als hier an der Ritze, seinem Lieblingslokal und Wohnzimmer. Hollywood hat den Walk of Fame. Hamburg hat den Platz der Legenden.“

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Ist Marion Fedder selbst auch Ritze-Besucher? „Früher war ich oft mit Jan zusammen hier. Durch ihn bin ich auch hier Gast geworden“, erzählte sie. „Ich erinnere mich sehr gern an meinen ersten gemeinsamen Abend mit ihm in der Ritze zurück. Er hat Gin-Tonic getrunken, ich einen Weißwein. Da hat Jan mich seinem guten Freund, dem inzwischen verstorbenen Ritze-Wirt Hanne Kleine, vorgestellt. Wir hatten einen tollen Abend. Am Ende meinte Hanne zu mir: Du bist hier jederzeit herzlich willkommen. Und wenn du mal Ärger auf dem Kiez hast, dann sag’ Bescheid. Dann hole ich dich sofort überall heraus.“

Auch Jan Fedders alter Wegbegleiter, die Radio- und TV-Legende Carlo von Tiedemann, gedachte seines alten Freundes: „Das letzte Treffen war auf Jans 60. Geburtstag in seiner Wohnung in Eppendorf“, erzählte Tiedemann.

„Danach hat er sich immer mehr zurückgezogen. Wir hatten immer viele Themen über Gott und die Welt. Jan hatte zwei Seiten. Wir konnten ganz tiefgehende Gespräche, zum Beispiel über unsere Eltern, führen und den lieben Gott. Denn er war sehr gläubig. Aber auch Weiber, Hunde und Katzen waren Thema.“ Auch Sex? Tiedemann: „Über Sex nicht so, das wäre eher mein Ding gewesen.“

Jan Fedder: „Notwendige Erinnerungsfläche“ geschaffen

Ein weiterer enger Freund Jan Fedders durfte auch nicht fehlen: TV-Koch Tim Mälzer. Der scherzte: „Ich freue mich jedes Mal, wenn Carlo von Tiedemann die Bühne betritt und noch keine Pflegerin dabei hat.“ Männer-Humor eben. Dazu muss man wissen: Die Beiden stehen sich nahe. Sie haben vor längerer Zeit mal zusammen in einem Haus gewohnt. Carlo oben, Tim unten.

„Ich finde Jans Gedenktafel cool“, meinte Tim Mälzer. „Die Stadt Hamburg besteht nicht nur aus Bürgermeistern, sondern auch aus vielen anderen tollen Charakteren und Menschen, die die Geschichte dieser Stadt geschrieben haben und bis heute noch schreiben. Menschen, die diese Besonderheit Hamburgs und auch ihre Strahlkraft ausmachen.“

Mälzer war früher oft mit Jan Fedder in der „Ritze“. Er kennt den Kiez sehr gut und sagte deshalb: „Zur Stadt gehört natürlich auch der Kiez, auch wenn hier schon viele beschissene Sachen passiert sind. Aber er ist ein Teil unserer Geschichte. Ich finde es sehr schön, wenn man an den richtigen Stellen auch der Architekt ist und die notwendige Erinnerungsfläche schafft wie hier an der Ritze. Ich habe bestimmt künftig öfters mal Lust, an der neuen Galerie bei Jan vorbeizugehen und ihm hallo zu sagen.“