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Aida-Fan will eine Kreuzfahrt unternehmen – doch er braucht ein besondere Begleitung

Aida-Fan will eine Kreuzfahrt unternehmen – doch er braucht ein besondere Begleitung

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Aida-Fans mit ihrem Hund vor einem Dampfer der Reederei. Foto: picture alliance/dpa

Ein Mann möchte gerne mit der Aida eine Reise unternehmen. Doch so einfach lässt sich sein Wunsch nicht erfüllen. Denn an Bord benötigt er eine besondere Begleitung.

In einer Facebook-Gruppe für Aida-Fans wird sein Anliegen heftig diskutiert. Viele haben Verständnis dafür, doch bei einigen anderen Passagieren regt sich Widerstand.

Aida: Ist diese Begleitung erlaubt?

Der Mann ist nämlich blind und benötigt einen Blindenführhund. Ein Bekannter von ihm hat daher in einer Facebook-Gruppe für Kreuzfahrt-Fans gefragt, ob dies bei Aida möglich sei.

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Die Antwort ist schnell gefunden: Ja, es ist möglich. „Zertifizierte Blindenführhunde können unter bestimmten Bedingungen mit an Bord gebracht werden“, heißt es auf der Webseite der Reederei. Dazu solle man sich im Vorfeld an ein Reisebüro oder Aida direkt wenden.

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Daten und Fakten zu Aida:

  • Aida ging aus der „Deutsche Seereederei“ hervor, einem volkseigenen Betrieb im Feriendienst der DDR
  • Nach der Wende beschloss das Unternehmen, Kreuzfahrtschiffe nach amerikanischem Vorbild zu bauen
  • 1996 ging das erste Aida-Clubschiff auf Reise, derzeit (Stand 2021) besteht die Flotte aus 14 Schiffen
  • Die Schiffe fahren unter italienischer Flagge, Aida gehört zum italienischen Unternehmen Costa Crociere
  • Das Merkmal der Aida-Schiffe ist der Kussmund am Bug

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Und dennoch sorgt die Vorstellung von einem Hund – auf einer Kreuzfahrt, die über mehrere Tage oder sogar Wochen geht – bei so manchem für Verwunderung. Wie soll das gehen, ist die Frage, die sich viele Menschen stellen.

Aida: Wie soll das gehen?

Insbesondere geht es darum, wo der Tier denn sein(e) Geschäft(e) verrichten soll. Eingezäunte Ausläufe, mit künstlichem Rasen, gibt es an Bord nämlich nicht. Zumindest nicht bei Aida.

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So empfehlen einige, ob nicht Flusskreuzfahrten in so einem Fall vorteilhafter wäre. Oder andere Reedereien wie Cunard, Royal Caribbean oder Stena Line. Dort sei ein Hund nämlich kein Problem. Doch dann melden sich andere, die sagen, das hätte es auch schon bei Aida gegeben.

Und tatsächlich: Im Juni 2014 veröffentliche Aida sogar selbst eine Pressemitteilung, in der der „erste“ Blindenführhund an Bord begrüßt wurde. Er hieß „Alfa“ und war mit einem Ehepaar an Bord gegangen.

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Die Deutschen lieben Kreuzfahrt-Urlaub:

  • Insgesamt unternahmen im Jahr 2018 rund 2,73 Millionen deutsche Passagiere eine Kreuzfahrt. Der Großteil davon entschied sich für eine Hochseekreuzfahrt, vor allem mit Aida und Tui („Mein Schiff“).
  • Am beliebtesten sind Kreuzfahrten mit weitem Abstand bei US-Amerikanern, gefolgt von Chinesen – dann folgen die Deutschen.
  • Über 30 Prozent der weltweiten Kreuzfahrtschiffe werden in der Karibik eingesetzt, damit ist sie vor dem Mittelmeer das beliebteste Fahrtgebiet.
  • Die beliebtesten Fahrtgebiete unter den deutschen Kreuzfahrern sind Nordeuropa und das westliche Mittelmeer.
  • Der Begriff hat seinen Ursprung in dem niederländischen Wort „kruiser“ aus dem 17. Jahrhundert, der ein kreuzendes (im Sinne von hin und her fahrend) Schiff bezeichnete.
  • Dank des Kreuzfahrt-Booms der vergangenen Jahre ist Deutschland heute ein Werftenstandort von weltweitem Rang.
  • In der öffentlichen Wahrnehmung werden aber immer auch die hohen Belastungen für Mensch und Umwelt durch Kreuzfahrtschiffe betrachtet.

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„Riesiges Katzenklo“ an Bord von Aida

Auch eine Frau berichtet von einer Reise, bei der es extra eine Durchsage gegeben habe, dass man das Tier nicht anfassen oder ablenken soll. Und ein anderer Mann erzählt, bei seiner Kreuzfahrt habe es „eine Art riesiges Katzenklo“ für den Vierbeiner bei den Rettungsbooten auf dem Außendeck gegeben.

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Damit sollte das Thema doch eigentlich geklärt sein. Doch das ist es nicht. Die Diskussion geht nämlich noch einen Schritt weiter.

Einige Menschen sagen, nämlich, für sie sie sei es unvorstellbar, gemeinsam mit einem Hund an Bord zu sein. Von einer Zumutung und „furchtbar“ ist gar die Rede.

Aida: Emotionale Diskussion um Hunde an Bord

So würden sie sich an dem Geruch stören – insbesondere seiner Hinterlassenschaften. Und auch die Haare des Tieres kommen zur Sprache.

Doch für diese Leute gibt es schnell heftigen Gegenwind. Man sieht also, das Thema wird emotional diskutiert.

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Dabei sollte man doch eigentlich solchen Tieren Respekt zollen – schließlich leisten sie 24 Stunden lang Arbeit für ihre Begleitung. (mk)