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Amrum, Sylt, Föhr und Helgoland kämpfen mit demselben Problem – sie stellen nun eine klare Forderung

Amrum, Sylt, Föhr und Helgoland kämpfen mit demselben Problem – sie stellen nun eine klare Forderung

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Die Nordsee-Inseln Amrum, Föhr, Sylt und Helgoland haben klare Forderungen an die Politik. Foto: IMAGO / Lars Berg

Mehrere Nordsee-Insel haben sich in gemeinsamer Sache zusammengetan. Amrum, Sylt, Föhr und Helgoland stellen eine klare Forderung an die Politik.

Alle vier Insel eint eine Sache: Die Abhängigkeit vom Tourismus. Daher haben die Vertreter von Amrum, Sylt, Föhr und Helgoland ein Schreiben an alle Fraktionen des schleswig-holsteinischen Landtags geschickt.

Amrum, Sylt, Föhr und Helgoland tun sich zusammen

Mit ihrem Positionspapier wollen die Vertreter des Vereins Sylter Unternehmer (SU), des Dehoga Sylt sowie des Dehoga Föhr/Amrum, des Vereins Föhr Amrumer Unternehmer (FAU), des Handels- und Gewerbevereins Insel Föhr (HGV) und des Wirtschaftsforums Helgoland den politischen Vertretern ihre „gemeinsamen tourismuspolitischen Positionen“ näherbringen und für eine Berücksichtigung der Themen in den jeweiligen Parteiprogrammen werben.

+++ Sylt: Krasse Aufnahme von der Insel – aber die Leute lachen drüber +++

Die Verantwortwortlichen schreiben, dass alle Inseln der Tourismus eint, der das Wirtschaftsleben und die Lebensqualitäten maßgeblich bestimmen. Nahezu alle auf den Nordsee-Inseln vorhandenen Branchen stehen in einem „mittel- oder unmittelbaren Wechselverhältnis zum Tourismus“.

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Das ist Sylt:

  • Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
  • Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
  • bekannte Kurorte sind Westerland, Kampen und Wenningstedt
  • Sylt hat einen ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen
  • Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
  • Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt

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Während der Corona-Pandemie wurde das noch deutlicher. „Die Inseln sind durch ihre touristische Bedeutung, vor allem auch durch das große Engagement der Leistungsträger vor Ort, ein bedeutender Wirtschafts- und Jobmotor in Schleswig-Holstein und darüber hinaus“, heißt es in dem Schreiben, das der „Sylter Rundschau“ vorliegt.

Deutliche Forderung der Wirtschaftsverbände

Die Wirtschaftsverbände fordern daher bezahlbare Wohnungen für Festangestellte sowie Saisonkräfte, Auszubildende und Studenten, damit die Bevölkerungszahlen auf den Insel stabil bleiben.

Für Nicole Hesse, FAU-Vorsitzende auf Amrum und Inhaberin des Hotels Seeblick, ist es faszinierend anzusehen, dass, so unterschiedlich die Inseln auch sein mögen, überall die gleichen Probleme herrschen.

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Das ist Helgoland:

  • Helgoland ist eine Nordsee-Insel in der deutschen Bucht. Sie liegt im Bundesland Schleswig-Holstein und gehört zum Landkreis Pinneberg.
  • Helgoland besteht eigentlich aus zwei Inseln. Im Jahre 1721 brach die Masse auseinander. Seitdem unterteilt sich Helgoland in die Hauptinsel und die als Düne bezeichnete Nebeninsel.
  • Wegen ihrer Lage auf offener See wird Helgoland häufig als „einzige Hochseeinsel Deutschlands“ bezeichnet, obwohl sie geografisch gesehen nicht auf der Hohen See liegt.
  • Wahrzeichen der Insel ist die „Lange Anna“, ein 47 Meter hoher Felsen aus rotem Sandstein.
  • Neben der rötlichen Steilküste ist Helgoland auch aufgrund seiner Tierwelt bekannt: Im Winter bringen Kegelrobben auf der Düne ihre Jungen zur Welt. Im Sommer kann man beim „Lummensprung“ beobachten, wie sich unzählige Küken der Trottellummen für ihren ersten Flug in die Tiefe stürzen.

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Einer der wichtigsten Punkte für sie sei die Personalsituation. „Wir brauchen Wohnraum in dem wir unsere Mitarbeiter unterbringen können“, sagt sie der „Sylter Rundschau“. Doch das gilt nicht nur für die Gastronomie, sondern für fast alle Branchen. Häufig gebe es Bewerbungen von Saisonkräften aus Dänemark, Rumänien oder Polen – „wenn man keinen Wohnraum hat, kann man sie allerdings auch nicht einstellen“.

Bessere Erreichbarkeit für Amrum, Sylt, Föhr und Helgoland

Daher wollen sich die Inseln auch um eine bessere Erreichbarkeit bemühen, heißt es außerdem in dem Papier. Konkret fordern sie unter anderem den Erhalt und die Unterstützung der jeweiligen Fährverbindungen.

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Besonders für die Inseln mit hoher Abhängigkeit vom Fährverkehr wie Amrum und Föhr müssten Maßnahmen ergriffen werden.

Nicole Hesse freut es jetzt besonders, dass sie auch in Kiel Gehör finden. „Ich denke es macht schon etwas aus, wenn die Inseln geschlossen beieinander stehen, deshalb sind wir jetzt dabei ein Forum zu gründen.“ Sie genieße den Austausch mit den Kollegen von Föhr, Sylt und Helgoland – einmal die Wochen sind die Vertreter der Verbände per Zoom miteinander in Kontakt. (oa)