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Camping: Zwei Männer haben Idee, mit der man viel Geld sparen kann – und verdienen

Camping: Zwei Männer haben Idee, mit der man viel Geld sparen kann – und verdienen

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Camping-Urlaub erfreut sich allergrößter Beliebtheit in Deutschland Foto: imago images

Nicht jeder hat das Geld oder die Lust, sich ein Wohnmobil oder einen Camping-Anhänger zu kaufen.

Trotzdem würden einige Menschen aber gerne mal Camping-Urlaub machen und dabei nicht in einem Zelt schlafen. Für solche Fälle muss also irgendwo ein Wohnmobil- oder Anhänger her. Ohne zu kaufen. Geht das? Das geht.

Camping-Urlaub: Die perfekte Lösung?

Das Angebot, das es gibt, ist nicht nur für Menschen interessant, die einen Camping-Urlaub machen wollen: Die Homepage „camperbee“ bringt Menschen zusammen, die einen Wohnwagen anzubieten haben und jene, die einen solchen für einen Trip suchen.

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Das klingt eigentlich nach der perfekten Lösung: Die eine Seite kann für ihr leerstehendes Gefährt Geld bekommen, die andere Seite sich einen Urlaub möglich machen, der sonst nicht drin wäre.

„Du wolltest schon immer einmal campen, hast aber keinen Wohnwagen oder keine Lust, diesen durch ganz Deutschland zu ziehen? Dann suche Dir einen Wohnwagen auf den rund 2.000 Campingplätzen in Deutschland aus“, heißt es im Angebot von „camperbee“.

Camping: Preise auf Anfrage

Zu finden sind dort tatsächlich einige Angebote von Wohnwagen oder auch auch kleinen Hütten, in denen es sich leben lässt. Allerdings: Preise gibt es erst auf Anfrage.

Zwei Unternehmer aus dem Emsland haben das Sharing-Portal für Camping nach dem Vorbild von „Airbnb“ gegründet. Mit Hilfe der Vermietungen können die Wohnwagenbesitzer mit Dauercampingplätzen ihre Wagen auch in der Zeit vermieten, in der sie nicht auf dem Platz sind, sagt Initiator Stefan Adam.

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Camping-Urlaub angesagt wie nie – das steckt dahinter:

  • Der Begriff Camping umfasst eine sehr breite Spanne von Aktivitäten. Ihnen allen ist gemeinsam, nicht in Gebäuden zu übernachten, sondern in der Natur.
  • Die Urlauber schlafen in Zelten, Hängematten, Wohnwagen oder Wohnmobilen, in Dachzelten oder ausgebauten Vans. Wird in Zelten gecampt, so spricht man auch von Zelten.
  • Camping wurde Anfang des 20. Jahrhunderts populär und ist mittlerweile eine weitverbreitete Urlaubs- und Reiseform.
  • In den meisten Ländern Europas ist Camping außerhalb dafür vorgesehener Einrichtungen (wildes Campen) nicht erlaubt oder nur unter strengen Auflagen gestattet.
  • 2016 gab es in Deutschland 2919 Campingplätze mit einer Anzahl von etwa 220.000 Stellplätzen.
  • Im Jahr 2016 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 9 Millionen Gästeankünfte auf deutschen Campingplätzen mit insgesamt etwa 30,5 Millionen Übernachtungen gezählt.
  • Gäste aus dem Inland machten mit etwa 7,5 Millionen Ankünften (etwa 83 Prozent aller Ankünfte) und etwa 26 Millionen Übernachtungen (etwa 86 Prozent aller Übernachtungen) den größten Teil der Campingtouristen aus.
  • Die Niederländer waren 2016 die mit Abstand wichtigste Gästegruppe unter den ausländischen Campingtouristen: Etwa jeder zweite ausländische Gast auf deutschen Campingplätzen kam aus den Niederlanden.

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Somit könnten die Campingplätze eine bessere Auslastung bekommen. Die Buchenden können diese Art des Urlaubs ausprobieren, ohne selber in teure Wohnmobile oder Mobilheime zu investieren.

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Wildcampen in Deutschland: Erlaubt? Verboten?

  • Die rechtliche Lage rund ums Wildcampen ist in Deutschland unübersichtlich. Je nach Bundesland unterscheiden sich die Gesetze und Richtlinien.
  • In Paragraph 59 des Bundesnaturschutzgesetzes ist geregelt, dass „das Betreten der freien Landschaft auf Straßen und Wegen sowie auf ungenutzten Grundflächen zum Zweck der Erholung“ allen gestattet ist.
  • Das Betreten des Waldes richtet sich wiederum nach dem Bundeswaldgesetz. Dort ist einheitlich geregelt, dass laut Paragraph 14 „das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung“ gestattet ist – die Länder regeln aber die Einzelheiten.
  • Darunter fällt dann auch das Zelten und Übernachten außerhalb von ausgewiesenen Campingplätzen.
  • Naturschutzgebiete, Naturreservoirs, Nationalparks und Landschaftsschutzgebiete haben eine Ausnahmestellung. In der Regel ist Wildcampen in solchen Gebieten strikt verboten.
  • Wird dagegen verstoßen, drohen hohe Bußgelder.

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Camping: Bislang rund 800 Angebote

Die Campingbranche verzeichnete viele Jahre lang stete Zuwachsraten. In der Corona-Krise gingen die Übernachtungszahlen zuletzt aber etwas zurück. Für dieses Jahr erwartet der Verband etwa 33,5 Millionen Übernachtungen auf den rund 3000 Campingplätzen in Deutschland.

Die Seite ist seit März online und bietet laut ihren Betreibern inzwischen schon rund 800 Angebote. Adam betreibt sie mit seinem Geschäftspartner Holger Keuper, Inhaber einer Medienagentur.

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„Die Jahresmiete für einen Platz als Dauercamper ist hoch – 1.000 Euro oder noch mehr – die Camper sind aber nur ein paar Wochen im Jahr auf dem Platz. Warum sollten sie für die restliche Zeit nicht ihr Objekt vermieten?“, beschreibt Keuper die Geschäftsidee, die auf einen bislang wachsenden Markt zielt. (rg/dpa)