Veröffentlicht inNorddeutschland

Deutsche Bahn in Kiel: Oma flüchtet mit Enkel ins Bordbistro – was sie sich zuvor erlaubte, ist ziemlich peinlich

Dass Züge der Deutschen Bahn in ihrer klimatisierten Heimeligkeit auch gerne Menschen Ellbogen an Ellbogen befördern, die sich im Leben „draußen“ nicht mal anschauen würden, weiß wohl jeder. Auf dem Weg nach Kiel wurde es nun richtig unangenehm. Aber aus einem ganz anderen Grund.„Von alt nach jung“ heißt es unter anderem im aktuellen Gute-Laune-Werbespot der […]

Deutsche Bahn Bordbistro
© imago stock&people

Nordsee vs. Ostsee – Das unterscheidet beide voneinander

Beide Meere liegen nah beieinander – und sind doch sehr unterschiedlich.

Dass Züge der Deutschen Bahn in ihrer klimatisierten Heimeligkeit auch gerne Menschen Ellbogen an Ellbogen befördern, die sich im Leben „draußen“ nicht mal anschauen würden, weiß wohl jeder. Auf dem Weg nach Kiel wurde es nun richtig unangenehm. Aber aus einem ganz anderen Grund.

„Von alt nach jung“ heißt es unter anderem im aktuellen Gute-Laune-Werbespot der Deutschen Bahn. Auf dem Weg nach Kiel erlebte eine ältere Dame aber wohl eher „von Blamage nach Bordbistro“.

Rote Köpfe in der Deutschen Bahn nach Kiel

Die Frau, der Zielscheibe einer bemerkenswert peinsamen Situation innerhalb eines ICEs von Berlin nach Kiel war, nimmt es mit Humor. „Schwerbehindert aber nicht bekloppt!“ verkündet sie in den sozialen Netzwerken – bekommt aber auch Kritik ab. Was war los?


Das ist Kiel:

  • Kiel ist Landeshauptstadt und auch bevölkerungsreichste Stadt von Schleswig-Holstein
  • Hier leben rund 246.300 Menschen
  • Die Stadt ist ein bedeutender Stützpunkt der Marine
  • Kiel ist bekannt für den Handballverein THW Kiel und den Fußballclub Holstein Kiel
  • Jährlich lockt die Kieler Woche viele Besucher an

Im Rollstuhl sitzend, begegnete sie einer älteren Frau samt Anhang. Mit dabei: Ihr etwa 10-Jähriger Enkel, wie sie berichtet. Unvermittelt ertönt die Frage, warum die Dame denn im Rollstuhl säße. Nicht vom halbwüchsigen Nachfahren, sondern von der Seniorin selbst.

So weit, so unaufregend. Die Frau im Rollstuhl will das aber nicht sagen und versucht einen Konter, in dem sie meint, stehen sei zu „kippelig“ – Situation geklärt? Nicht für die rüstige Rentnerin: Sie hakt nochmal nach, erhält aber nochmals die gleiche Antwort.

Deutsche Bahn: Ein ICE im Bahnhof von Kiel. Foto: IMAGO / xim.gs

Mit der Deutschen Bahn nach Kiel: Es wurde immer schlimmer

Nun ist die Bahn-Reisende bereit, sämtliche Fettnäpfchen im engen Waggon mitzunehmen und raunt ihrem Enkelsohn zu, die Frau im Rollstuhl hätte wohl auch „geistig etwas“.

Die Antwort, die beide schließlich ins Bordbistro flüchten lässt: „Nein, ich kann ’nur‘ nicht laufen!“. Die kurze Erzählung aus dem ICE nach Kiel sorgt aktuell allerdings für eine lebhafte Debatte.



Deutsche Bahn in Kiel: Heftige Debatte um den Vorfall

Hunderte Menschen suchen die Solidarität mit der Beitragsverfasserin, andere sind da etwas vorsichtiger. Schließlich habe die Frau im Rollstuhl die ältere Frau bewusst auflaufen lassen, heißt es: „Man hätte auch freundlich antworten können, dass man es nicht sagen möchte“, schreibt ein Mann aus Schleswig-Holstein und erntet reichlich Zustimmung.

+++ Kiel: Rostocker wird plötzlich Minister in SH, prompt meckert die abservierte FDP los – „Vermasseln“ +++

Andere sind sich sicher: „Leider respektieren gerade ältere Leute Grenzen einfach nicht, weil sie denken, dass sie sich aufgrund ihres Alters alles erlauben dürfen“, lautet die vielbeachtete Meinung einer Frau.

Ein Missverständnis im ICE der Deutsche Bahn nach Kiel?

Ein Mann, der die Situation kritisch sieht, merkt an: „Empathie ist nicht immer ganz einfach und in jede Richtung notwendig“. Damit meint er, die ältere Dame habe möglicherweise „nur Interesse und Solidarität zeigen wollen“, das Ganze womöglich schlicht ein Missverständnis.

„Was ist an der Frage verwerflich? Wenn man darauf nicht antworten mag, kann man es dem gegenüber freundlich mitteilen“, lautet eine Ansage, die Wellen schlägt und in ähnlicher Formulierung immer wieder auftaucht.

Eine Frau aus Kiel bringt es letztendlich wohl auf den Punkt, obwohl ihr Kommentar in der hitzigen Diskussion beinahe untergeht: „Ich finde, das ist ein schwieriges Thema“.