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Greifswald: SEK-Beamter wird endgültig vor die Tür gesetzt – für seine Entlassung hat er alles getan

Greifswald: SEK-Beamter wird endgültig vor die Tür gesetzt – für seine Entlassung hat er alles getan

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Seine Taten haben die Entlassung des SEK-Beamten aus Greifswald letztlich unumgänglich gemacht (Symbolbild). Foto: picture alliance/dpa (Montage: MOIN.DE)

Dieser Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) aus Greifswald hat es wirklich drauf angelegt. Doch jetzt haben seine Taten üble Konsequenzen für ihn.

Nicht nur, dass er sich deshalb vor dem Verwaltungsgericht Greifswald verantworten musste. Nein, der 45-Jährige ist wegen seiner ungeheuerlichen Vorfälle jetzt endgültig bei der Polizei herausgeflogen.

Greifswald: SEK-Beamter fliegt bei der Polizei raus

In einem Urteils des Gerichts wurde die Entlassung eines Beamten des Landeskriminalamtes (LKA), der zuletzt beim SEK beschäftigt war, entschieden. Der Grund: rassistische Chat-Nachrichten. Das Urteil sei noch nicht rechtskräftig, teilte ein Gerichtssprecher am Mittwoch auf Anfrage mit.

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Das ist Greifswald:

  • Greifswald ist die fünftgrößte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern. Rund 59.000 Menschen leben dort.
  • Die Stadt liegt an dem in die Ostsee mündenden Fluss Ryck am Greifswalder Bodden – zwischen den Inseln Usedom und Rügen.
  • Die Universität Greifswald wurde 1456 gegründet und gilt als eine der ältesten Universitäten der Welt.
  • Mehrere Schiffe sowohl der zivilen Schifffahrt als auch der Marine sind nach der Hafenstadt benannt, die einst Teil der Hanse war
  • Der bekannte Maler Capser David Friedrich stammt aus Greifswald.
  • Die Universitätsstadt stand einst unter schwedischer Herrschaft – für fast zwei Jahrhunderte

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Zur Begründung hieß es, der Beamte habe mit mehreren rassistischen, ausländerfeindlichen und menschenverachtenden Nachrichten gegen seine Verfassungstreuepflicht verstoßen. Zuvor hatten Medien berichtet.

Mann aus Greifswald erkennt Grundgesetz nicht an

Der Mann habe mit den Nachrichten zu erkennen gegeben, „dass er sich nicht mehr zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes bekennt“. Er habe außerdem ein Dokument fälschen lassen, um sich privat eine Pistole beschaffen zu können.

Laut Gericht waren Ermittler im Zusammenhang mit Untersuchungen zur Gruppe „Nordkreuz“ auf die Chats gestoßen. Gegen diese rechtsextremistische Gruppe hatte der Generalbundesanwalt ermittelt.

Polizist aus Greifswald kein Einzelfall

Das Verfahren wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat war mangels hinreichenden Tatverdachts allerdings eingestellt worden. Mehrere Polizisten in Mecklenburg-Vorpommern wurden nach Auswertung entsprechender Chats vom Dienst suspendiert.

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Dem Mann wird unter anderem „die Verherrlichung des Nationalsozialismus, insbesondere der Verbrechen im Rahmen des Holocaust“ vorgeworfen. Er kann vor dem Oberverwaltungsgericht in Greifswald gegen die Entscheidung vorgehen. (dpa/mk)