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Kiel verbietet Installation von Kunstwerken – weil DAS zu sehen ist!

Kiel verbietet Installation von Kunstwerken – weil DAS zu sehen ist!

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Die Ausstellung eines Künstlers in einem Überseecontainer gefiel der Stadt Kiel offenbar nicht (Symbolbild). Foto: imago images/Rupert Oberhäuser

Eigentlich sollte es in Kiel bald eine besondere Kunstinstallation zu sehen geben. Doch nun hat sich die Stadt dazu entschieden, die Ausstellung zu verbieten.

Die Entscheidung wurde nur einen Tag vor der geplanten Eröffnung getroffen. Denn die Stadt Kiel möchte nicht das ausstellen, was auf dem Kunstwerk abgebildet ist.

Kiel verbietet Kunstausstellung

„Wipe out“ heißt die Multimedia-Installation der Berliner Künstler „Rocco und seine Brüder“. Auf Einladung des Vereins „Prima Kunst“ bauten sie vor Ort ihre Kunstwerke in einem Überseecontainer auf.

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Für die Landeshauptstadt war der Inhalt offensichtlich zu brisant. Die Künstler haben eine Welle aus zerschnittenen AfD-Wahlplakaten zusammengestellt, auf denen unterschiedliche Regierungspolitiker wie Armin Laschet und Friedrich Merz surfen.

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Das ist Kiel:

  • Kiel ist Landeshauptstadt und auch bevölkerungsreichste Stadt von Schleswig-Holstein
  • Hier leben rund 246.300 Menschen
  • Die Stadt ist ein bedeutender Stützpunkt der Marine
  • Kiel ist bekannt für den Handballverein THW Kiel und den Fußballclub Holstein Kiel
  • Jährlich lockt die Kieler Woche viele Besucher an

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Laut der Stadt sei das „nicht mit der politischen Neutralität zu vereinbaren, die zu Zeiten eines Wahlkampfes in städtischen Räumen unerlässlich ist.“ Deshalb wurde die Eröffnung kurzfristig abgesagt.

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Meinungen in Kiel gehen auseinander

„Selbst für uns ein Novum“, kommentierte das Künstlerkollektiv die Entscheidung auf Instagram. In dem Post verkündeten sie, dass ihre Ausstellung aufgrund des politischen Inhaltes verboten worden sei.

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„Kunstfreiheit interessiert weder die hiesige Politik noch die Stadtgalerie Kiel“, schließen sie daraus. Die Reaktionen unter dem Beitrag sind gemischt. Viele zeigen sich enttäuscht. „Schwach von der Stadt Kiel, dass sie euch nicht ausstellen“, findet zum Beispiel ein Mann.

„Was für ein Trauerspiel“, schreibt eine Frau. „Starke Aussage trifft bittere Realität“, heißt es von einer weiteren Frau. Manch andere können die Entscheidung der Stadt aber auch nachvollziehen.

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„Schade, dass ihr nicht versteht, dass die Stadt so nah vor der Wahl zur politischen Neutralität verpflichtet ist“, kommt von einer Frau. Andere sehen das Kunstwerk aus einem anderen Grund kritisch: Die männlichen Politiker tragen einen Anzug, während die Frauen mit Bikini bekleidet sind.

Die Meinungen sind also verschieden. Ob es die Kunstinstallation zu einem späteren Zeitpunkt noch in Kiel zu sehen geben wird, ist nicht klar. Bis dahin kann man sie sich aber in jedem Fall auf Instagram anschauen. (lh)