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Mein Schiff: Fast 3000 Menschen an Bord unter Quarantäne – DARAUF wartet die Crew gerade besonders dringend

Mein Schiff: Fast 3000 Menschen an Bord unter Quarantäne – DARAUF wartet die Crew gerade besonders dringend

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Wegen eines Corona-Falls an Bord dürfen fast 3.000 Menschen das Schiff nicht verlassen. Eigentlich wollten sie nur zu ihren Familien zurück. Foto: dpa

Cuxhaven. 

Seit Dienstag liegt die Mein Schiff 3 in Cuxhaven vor Anker. Rund 3.000 Menschen befinden sich an Bord – dürfen wegen eines Corona-Falls jedoch nicht an Land.

Von Tag zu Tag wird die Unsicherheit in Cuxhaven größer. Wie geht es weiter? In einer Telefon-Konferenz am Samstag wurde jetzt das weitere Vorgehen festgelegt.

Mein Schiff: Corona-Tests für alle Personen an Bord

An der Telefon-Konferenz nahmen neben Mitgliedern des Krisenstabes auch Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer, Vertreter des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes sowie des Niedersächsischen Sozialministeriums teil.

Dabei wurden Corona-Tests für alle an Bord befindlichen Personen festgelegt. Nach Angaben der Reederei Tui Cruises sind das insgesamt 2.899 Menschen. Wegen der Corona-Krise nutzte Tui die Mein Schiff 3, um alle Mitarbeiter der Flotte einzusammeln. Sie sollten zurück zu ihren Familien gebracht werden.

Die Tests werden von einem Team der Helios Klinik Cuxhaven durchgeführt. In diesen Krankenhaus liegt auch der positiv getestete Tui-Mitarbeiter. Er weise jedoch nur milde Symptome auf. Weitere 250 Personen wurden bereits auf das Coronavirus getestet – bei allen war das Ergebnis negativ.

Mein Schiff 3 verlässt Cuxhaven wieder

Diese Tests stehen laut Landrat Kai-Uwe Bielefeld unmittelbar an. Denn bereits an diesem Sonntag verlässt die Mein Schiff 3 Cuxhaven wieder. Sie soll aus technischen Gründen in die deutsche Bucht (eine Meeresbucht vor der dänisch-deutsch-niederländischen Nordseeküste) fahren.

„Es ist vorgesehen, dass das Team des Testzentrums die Testungen an Bord zügig vornimmt, bevor das Schiff ausläuft“, sagte Bielefeld der „Bild“.Zum kommenden Wochenende soll die Mein Schiff 3 dann wieder nach Cuxhaven zurückkehren.

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Ab der kommenden Woche wird laut Bielefeld zudem eine Arbeitsgruppe eingerichtet, in die auch Vertreter von NPorts (dem Betreiber der Häfen des Landes Niedersachsen), Tui Cruises und Polizei einbezogen werden sollen.

Keine Gefähr für die Bevölkerung

Gefahr für die Bevölkerung besteht indes nicht. „Eine Gefährdung für die Bevölkerung der Stadt und des Landkreises Cuxhaven besteht weiterhin nicht“, sagte Oberbürgermeister Santjer zu „Bild“.

Neben dem Schutz der Bevölkerung habe man auch das Wohlergehen der Besatzung an Bord im Blick, sagte Santjer. Dies sei „selbstverständlich“.

+++Update vom 04.05.+++

Die rund 3000 Crew-Mitglieder an Bord des Kreuzfahrtschiffes wurden nun auf das Corona-Virus getestet. Die Ergebnisse sollen am Montagabend vorliegen.

Die Helios-Klinik in Cuxhaven habe bereits am Sonntag Abstriche des Boardmitgleider genommen, teilte ein Kreissprecher mit. Die Abstriche werden jetzt in verschiedenen Laboren in Bremen, Hamburg und Cuxhaven ausgewertet. Einige seien bereits negativ ausgefallen.

Seit mehr als vier Wochen ist die Besatzung des Tui-Kreuzfahrtschiffes nun schon unter Quarantäne. Zuletzt hatte das Schiff Ende März Kontakt zur Außenwelt. An diesem Tag sollen die letzten Gäste das Kreuzfahrtschiff verlassen haben.

Weiterhin angespannte Lage auf dem Schiff

Es soll einzelne Crew-Mitglieder an Bord von „Mein Schiff 3” geben, die sehr angespannt seien, sagte eine Sprecherin von Tui.

Am Samstag waren Polizeibeamte am Board des Schiffes, um eine Anzeige wegen Sachbeschädigung gegen zwei Crew-Mitglieder aufzunehmen. Laut Angaben der Polizei soll Mobilar beschädigt worden sein. Nicht für jedes Crew-Mitglied eine soll Einzelkabine zur Verfügung stehen. Der Großteil der Besatzung soll sich jedoch ruhig verhalten, teilte eine Sprecherin mit.

Die rund 3000 Besatzungsmitglieder waren von anderen Tui-Schiffen gesammelt worden und hätten eigentlich von Deutschland aus zurück in ihre Heimatländer geflogen werden sollen. Wegen der Corona-Krise war das jedoch nicht möglich. Seitdem sitzt die Besatzung notgedrungen auf dem Schiff fest. (mk/kf)