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Norderstedt: Beliebte Bus-Linie versetzt Norderstedter in Aufruhr – „Armutszeugnis für die Stadt“

Eine beliebte Bahnstrecke in Norderstedt (Schleswig-Holstein) bei Hamburg versetzt die Anwohner in Aufruhr.

Wer in Norderstedt wohnt, hat die große Stadt vor der Haustür. In rund 45 Minuten kommt man von dort mit dem Auto nach Hamburg. Mit der U-Bahn nach Klein Borstel sind es sogar nur etwa 20 Minuten. Von dort dauert es etwa weitere 20 Minuten bis ins Zentrum. Der perfekte Ort eigentlich, wenn man das Kleinstadt-Leben genießen möchte und in der Großstadt arbeiten will.

Doch das ländliche Leben am Rade der Stadt birgt auch Risiken und hat Nachteile, die sich nicht so leicht ausblenden lassen. Denn wer nicht gerade nah an der U-Bahn- oder Busstation wohnt oder mit dem Auto fährt, muss einen weiteren Weg auf sich nehmen und der kann mitunter wesentlich länger dauern als nur 20 Minuten. Der aktuelle Busfahrplan der Stadt sorgt deshalb nun für Ärger unter den Einwohnern in Norderstedt.

Norderstedt: Busverbindung verärgert Einwohner

Denn um mit der U-Bahn nach Hamburg fahren zu können, muss man die U-Bahn erst einmal erreichen. Verschiedene Buslinien fahren deshalb durch ganz Norderstedt in Richtung U-Bahn-Station. Eine davon ist die Linie 278. Doch diese fährt nur drei Mal in der Stunde in einem 20 Minuten Takt. Wer vor allem morgens und abends auf die Busse angewiesen ist, muss dadurch Wartezeiten in Kauf nehmen.

Für die Anwohner ist das unverständlich. Ein „Armutszeugnis“ sogar. Und auch ein Anreiz, auf die Öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen, wird damit wohl kaum geschaffen, meint ein Mann.

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Norderstedt: Einwohner sind sich nicht einig

Doch in Norderstedt gäbe es schließlich nicht nur eine Linie. Man könne auch von einer in die andere umsteigen, wenn es schneller gehen soll, erklärt ein Mann, der sich in der Stadt auskennt. Doch noch vor wenigen Jahren fuhr der Bus sogar nur stündlich, erzählt eine Frau. Dass er nun alle 20 Minuten führe, sei Luxus.


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Außerdem gäbe es Orte und Städte, in denen weitaus weniger Busse fahren würden als in Norderstedt. Viele Menschen, die unter dem Foto des Fahrplans auf Facebook kommentieren, sehen die Zeiten des Busses aber auch positiv. Drei mal in der Stunde sei völlig in Ordnung. Man könnte ja sonst auch ein Stück zu Fuß gehen oder das Fahrrad nehmen, schlägt eine Frau vor.

Die Verbindungen zu den U-Bahn-Stationen seien Klasse, meldet sich ein anderer zu Wort. Nur darüber hinaus sei und bliebe Norderstedt tiefste Provinz.