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Norderstedt: Frau sieht Zettel in ihrem Treppenhaus und fällt aus allen Wolken – „Sind geschockt“

Eine Frau aus Norderstedt kam nichtsahnend aus dem Urlaub zurück. Im Treppenhaus findet sie dann plötzlich einen Zettel, der sie völlig schockiert. Jetzt sucht sie Rat bei anderen Menschen aus Norderstedt. Doch auch hier können es die meisten nicht fassen. Was ist da los?Norderstedt: „Das Krasseste überhaupt“Eine Frau aus Norderstedt kam mit ihrem Sohn aus […]

Norderstedt
Was eine Frau aus Norderstedt in ihrem Treppenhaus vorfindet, schockiert sie. Foto: IMAGO / Jürgen Ritter

Eine Frau aus Norderstedt kam nichtsahnend aus dem Urlaub zurück. Im Treppenhaus findet sie dann plötzlich einen Zettel, der sie völlig schockiert.

Jetzt sucht sie Rat bei anderen Menschen aus Norderstedt. Doch auch hier können es die meisten nicht fassen. Was ist da los?

Norderstedt: „Das Krasseste überhaupt“

Eine Frau aus Norderstedt kam mit ihrem Sohn aus dem Urlaub wieder. Sie schreibt, sie sei schweißgebadet vom ganzen Flughafen-Chaos gewesen. Da ist ja momentan auch einiges los (MOIN.DE berichtete). Bei ihrer Ankunft zu Hause hätte sie dann eiskalt duschen müssen. Kurz darauf findet sie einen Zettel im Treppenhaus vor. Der für sie eine Schock-Nachricht ist. „Darf ich mal fragen, wie ihr jetzt reagieren würdet?“, fragt sie in eine Facebook-Gruppe, um sich Rat einzuholen und postet ein Bild des Aushangs.

Norderstedt Frau im Treppenhaus
Eine Frau in Norderstedt entdeckte einen unfassbaren Zettel im Treppenhaus… (Symbolbild) Foto: picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose

Die Schock-Nachricht ist eine Mitteilung von ihrem Vermieter. Der greift plötzlich zu drastischen Maßnahmen: „Wegen des Putinkrieges gegen die Ukraine bin ich als Verwalter und Eigentümer ab sofort verpflichtet, die Energiemenge für die Heizung und die Warmwasserversorgung zu reduzieren. Deshalb bitte ich um ihr Verständnis und tragen Sie dazu bei, in Zukunft mit der Wärmeenergie sorgsam umzugehen“, schreibt der Vermieter in einem Aushang im Treppenhaus.


Das ist Norderstedt:

  • liegt im Süden Schleswig-Holsteins, an der Grenze zu Hamburg
  • nach Einwohnerzahl hinter Kiel, Lübeck und Flensburg die viertgrößte Stadt im nördlichsten deutschen Bundesland (Stand Juni 2021)
  • ist die größte Stadt des Kreises Segeberg und erhielt 2005 den Status einer Großen kreisangehörigen Stadt
  • steht flächenmäßig nach Lübeck, Fehmarn, Kiel, Neumünster und Brunsbüttel auf Platz sechs der Städte Schleswig-Holsteins
  • besitzt kein eindeutiges Stadtzentrum und wird meist als Vorort Hamburgs wahrgenommen
  • Bekanntester Norderstedter ist Uwe Seeler, langjähriger Fußballspieler des Hamburger SV

Darunter verkündigt er vier Maßnahmen, die er beschlossen hat sowie einige „Hilfsmaßnahmen“, wie er sie selbst bezeichnet.

„Das Warmwasser steht ab sofort nur noch morgens von 6.00 Uhr bis 9.00 Uhr und abends zwischen 17.00 bis 21.00 Uhr in einer geminderten Temperatur zur Verfügung“, ist die erste Maßnahme des Vermieters. „Die Heizung setzt erst ab einer morgentlichen Außentemperatur von 10 Grad ein“, ist die zweite. Es folgen zwei weitere, die unter anderem vorsehen, dass die Heizung erst ab 22.00 Uhr laufen darf.

„Ohne Vorankündigung oder Absprache finde ich das nun das Krasseste überhaupt. Ich bin verzweifelt“, schreibt die Mieterin im Netz. Die Maßnahmen des Vermieters seien bereits umgesetzt worden, denn als die Mieterin versuchte nach 9.00 Uhr zu duschen, habe sie nur eisiges Wasser gehabt. Doch nicht nur das – „Mein Sohn wollte grad duschen da ja noch offiziell ‚Warmwasser Zeit‘ ist – Es ist nicht mal lauwarm.“

Norderstedt: „What the f***?“

Die vorgeschlagenen Hilfsmaßnahmen des Vermieters werden im Netz rigoros zerrissen. „Duschen Sie möglichst kurz mit Warmwasser“ ist einer seiner Tipps. „Duschen sie möglichst selten“, ist ein anderer. „Ich dachte beim Lesen, das ist ein Scherz“, schreibt eine Frau unter dem Bild auf Facebook. Und sie ist damit nicht die Einzige. „Der Vermieter wurde bereits gefragt, der Aushang ist von ihm und ist ernst gemeint“, schreibt die Mieterin im Netz. „Krasse Sache“, schreibt eine Frau. „What the f***?“, formuliert es eine andere.


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„Verschwenden sie keine Wärmeenergie. Die wird jetzt unbezahlbar“, ist ein weiterer Tipp seitens des Vermieters. „Ich glaube wir müssen uns alle auf drastische Einsparungen in Sachen Heizung und Warmwasserversorgung einstellen. ‚Selten duschen‘ kann man wahrscheinlich nicht verlangen, aber ich gehe davon aus, das sich vieles ändern wird“, vermutete eine Frau im Netz.

„Das ist frech und nicht zulässig“, schreibt eine Frau in den sozialen Medien. Doch wie sieht die Rechtslage wirklich aus?

„Laut Deutschem Mieterbund NRW muss der Vermieter 24 Stunden am Tag warmes Wasser zur Verfügung stellen. Alles andere sei ein Mangel und deshalb ein Grund für eine Mietminderung“, heißt es bei der Tagesschau.

Die Mieterin hat sich mittlerweile an die Polizei gewannt: „Die Polizei kennt ihn bereits. Er hat angeblich einiges an Anzeigen auf dem Kerbholz. Er soll laut Polizei ’nicht ohne sein‘. Ich will Presse und Verbraucherzentrale auch noch informieren“, schreibt die Mieterin. Sie will auf Facebook weiterhin die anderen Menschen auf dem Laufenden halten, denn ihr Fall schlägt große Wellen.

Es bleibt also spannend. Zum Glück ist es derzeit so extrem heiß (MOIN.DE berichtete) und das kalte Wasser ist hoffentlich gerade etwas erträglicherer für die Mutter und ihren Sohn.