Direkt vor Borkum soll ein neues Erdgasfeld entstehen – mitten in der Nordsee, mitten in einem geschützten Ökosystem (MOIN.DE berichtete). Ein Vorhaben, das klingt, als hätte jemand das letzte Kapitel Klimaschutz einfach übersprungen. Und während die Bundesregierung das Projekt durchwinkt, wächst auf der Insel der Widerstand.
Schon seit Jahren stemmen sich die Borkumer mit Nachdruck gegen die Pläne, und jetzt bekommt ihr Protest prominente Unterstützung. Luisa Neubauer ist unterwegs, um gemeinsam mit den Einwohnern und Urlaubern an der Nordsee ein Zeichen zu setzen.
Nordsee-Anreise mit straffem Zeitplan
Doch bevor Luisa Neubauer überhaupt ankam, bekam sie erst einmal die ganz eigene „harte Realität“ serviert: Die Deutsche Bahn. „Es war eine Jouney“ schreibt sie in ihrer Story, halb genervt, halb erleichtert, dass sie ihren Anschluss an die Nordsee überhaupt geschafft hat. Vier Minuten Umstiegszeit, hetzen über den Bahnsteig und am Ende die knappe Erleichterung: Der „Deutsche Bahn Gott“ war gnädig.
Mit einem Lächeln berichtet sie ihren Followern, dass sie es nach Borkum geschafft hat. Vor Ort ist die Stimmung aufgeladen, aber herzlich. „Kein Gas vor Borkum“ prangt auf Plakaten, als sich Menschen am Musikpavillon an der Nordsee versammeln. Es ist ein bunter Mix: Inselbewohner, angereiste Aktivisten, Familien mit Kindern, alle wollen ein Signal senden.
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Nordsee-Insel lässt sich nicht unter kriegen
Zwischen Strandkörben und Möwenrufen wird deutlich, wie surreal diese Realität wirkt. Dass ein Konzern mitten in ein UNESCO-Weltnaturerbe bohren darf, während die Klimakrise voranschreitet, bringt viele an der Nordsee in Rage. „Wir sind auf Borkum und hier passiert gerade etwas mega Bewegendes“, sagt sie in die Kamera auf Instagram.
Die Proteste zeigen, wie klein eine Nordsee-Insel sein kann und wie groß eine Allianz, die sie verteidigt. One Dias aus den Niederlanden mag mächtig sein, aber Borkum ist zäh. „Seit Jahren schafft es diese Insel mit ganz vielen gemeinsamen Kämpfen gegen dieses Gasfeld anzukommen“, heißt es von Neubauer. Plötzlich wirkt das kleine Eiland wie ein Bollwerk gegen eine fossile Vergangenheit.
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Auch die offizielle Stimme der Insel meldet sich zu Wort: „Wir wollen keine Gasbohrungen vor unserer Haustür im Weltnaturerbe.“ Der Kommentar von „borkumde“ unter dem Video von Luisa Neubauer wirkt wie ein Manifest. Und während die Kundgebung am 15. Juli ausklingt, wird schon weitergeplant. Im September geht es weiter mit großen Protesten.