Es war ein Tag an der Nordsee, der unter die Haut ging. In Büsum traf sich eine Gruppe langjähriger Freunde zum letzten Mal.
Die Hauptperson in diesem Nordsee-Drama ist Ellen, eine schwerkranke Frau aus Gettorf, deren letzter großer Wunsch es war, noch einmal das Meer zu sehen und die Menschen zu umarmen, die sie ein Leben lang begleitet hatten.
Nordsee: Freunde treffen sich zum letzten Mal
Möglich gemacht wurde dieser Tag vom Wünschewagen Schleswig-Holstein, einem Herzensprojekt des Arbeiter-Samariter-Bunds, das todkranken Menschen einen letzten Wunsch erfüllt. Am 19. Juni trat Ellen ihre Reise an die Nordsee an, nachdem ihre Tochter Daniela alles mit den Wunscheerfüllern Kristina und Hans-Rudolf vorbereitet hatte. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, wie intensiv und emotional dieser Tag werden würde.
Der erste Wunsch von Ellen war bescheiden, sie wollte ein Krabbenbrötchen am Hafen von Büsum essen. Als sie dort ankam, wurde sie dann jedoch mit einer bewegenden Überraschung konfrontiert. Ihre Familie, Kinder und Enkel, tauchte plötzlich auf, um gemeinsam mit ihr diesen besonderen Moment zu teilen. Wie man dem Facebook-Post des Wünschewagens entnehmen kann war Ellen war sichtlich gerührt, Tränen liefen ihr über die Wangen.
Letzter Wunsch erfüllt: Ein Tag an der Nordsee
Nach dem gemeinsamen Essen, begleitet von herzlichem Lachen und Umarmungen, gönnte sich Ellen ein Eis. Die freundlichen Mitarbeitenden der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ermöglichten es dem Wünschewagen-Team, auf deren Gelände zu parken, damit Ellen von der Mole aus einen letzten Blick auf die Nordsee werfen konnte. Doch der Tag hielt noch eine weitere Etappe bereit. So stand noch in Besuch bei Ellens alten Freundinnen, mit denen sie viele Lebensjahre und Erinnerungen teilt an.
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Die Freunde hatten einen Tisch mit Kuchen und Kaffee gedeckt. Selbst Ellen, sonst eine starke Frau, konnte ihre Gefühle nicht mehr zurückhalten, so beschreibt es das Wünschewagen-Team. „Ich werde die Fahrt bis zum Ende des Lebens nie vergessen“, sagte Ellen am Ende des Tages. Auch Tochter Daniela zeigte sich tief bewegt. „Es war so ein schöner Tag“, sagte sie.