Noch einmal die Nordsee sehen. Noch einmal den feinen Sand der Nordsee durch die Finger gleiten lassen. Noch einmal Krabbensuppe essen, so wie früher.
Für Christine, 77 Jahre alt und schwer an Krebs erkrankt, war ihr Besuch an der Nordsee etwas ganz Besonderes, vielleicht sogar ihr letzter großer Ausflug.
Nordsee: Der letzte Blick aufs Meer
Am frühen Morgen saß sie bereits abfahrbereit im Rollstuhl im Eingangsbereich ihres Hospizes in Stadtoldendorf und wartete auf den ASB-„Wünschwagen“ Niedersachsen, ein liebevoll ausgestattetes Spezialfahrzeug, das schwerstkranken Menschen Herzenswünsche erfüllt. An ihrer Seite, ihr Sohn Michael und die zwei „Wünschewagen“-Mitarbeiterinnen, Steffi und Kerstin. Für Christine ging es an diesem Tag nach Cuxhaven, ein Ort voller Erinnerungen.
Vor 15 Jahren war sie das letzte Mal dort gewesen und der Gedanke dorthin zurückzukehren, schenkte ihr neuen Lebensmut. In Cuxhaven an der Nordsee angekommen, wartete bereits der zweite Sohn Gerrit sowie ihre langjährigen Freunde Marc und Andrea. Sie warteten direkt an der „Alten Liebe“, einer der bekanntesten Anlegestellen für Schiffe an der Nordsee. Doch bevor es ans Wasser ging, führte der erste Weg in das Restaurant „Pier 4“. Christine hatte einen klaren Wunsch geäußert, Krabben essen.
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Ein letztes Mal Nordsee-Glück
Christine, die in den letzten Wochen kaum noch Appetit verspürt hatte und zunehmend geschwächt war, aß mit Genuss, wie es der ASB-„Wünschewagen“ selbst verkündet. Nach dem Essen ging es weiter an den Hafen. An der „Alten Liebe“ standen sie gemeinsam, sahen den großen Pötten beim Ablegen zu und trafen dabei sogar Kapitän Tom Thomsen von der „Nordlicht“, der spontan ein Foto mit Christine machte. Eine Begegnung, die für zusätzliche Freude sorgte.
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Doch das wahre Highlight folgte noch, der Besuch am Strand. Für Christine hatte man einen speziellen Strandbuggy organisiert, mit dem sie sicher über den Sand bis ans Wasser der Nordsee gebracht werden konnte. Hier ließ sie sich den warmen Sand durch die Hände laufen. Später, zurück im „Wünschewagen“, waren alle still. Gerührt. Dankbar. Traurig und glücklich zugleich.