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Nordsee: Niederlande haben dringende Bitte, aber Deutschland lässt sie im Stich

Nordsee: Niederlande haben dringende Bitte, aber Deutschland lässt sie im Stich

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Aufräumarbeiten an der Nordsee-Küste nach dem Verlust von Containern der MSC Zoe in Sturm auf der Nordsee. Foto: imago/blickwinkel

Vor knapp drei Jahren passierte das Unglück in der Nordsee.

Am 2. Januar 2019 war das unter der Flagge von Panama fahrende Frachtschiff „MSC Zoe“ – seinerzeit eins der größten der Welt – mit 8.000 Containern an Bord auf dem Weg nach Bremerhaven – und havarierte in der stürmischen Nordsee.

Nordsee: Niederlande hatten Plan nach dem Unglück

342 Container gingen damals bei der Havarie verloren, darunter auch welche mit Gefahrengut. Die meisten zerbarsten beim Aufprall auf dem Wasser, in der Folge trieb tonnenweise Müll an die Strände. Vor allem die deutsche Nordsee-Insel Borkum war dadurch betroffen.

Nach der Havarie wollten die Niederlande lange die küstennahe Route für große Schiffe sperren, damit sich ein Unglück mit solchen Folgen nicht wiederholt.

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Doch daraus wird nichts, es gibt doch keine Sperrung. Dazu habe sich die Regierung in Den Haag entschlossen, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP am Freitag.

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Das ist die Nordsee:

  • die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
  • die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
  • die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 700 Meter tief

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Für eine Sperrung gebe es keine Unterstützung aus Deutschland und Dänemark, schrieb Verkehrsministerin Barbara Visser demnach am Freitag an das Parlament, das sich für eine Sperrung eingesetzt hatte.

Vermeidung der küstennahen Nordsee-Route wird empfohlen

Bei der internationalen Schifffahrts-Organisation (IMO) sei ein solcher Vorstoß außerdem chancenlos.

Vermutet wurde damals, dass das Riesenschiff auf der eingeschlagenen küstennahen Route nachts zwei Mal Grundberührung hatte und die Erschütterung das Wegrutschen der Container auslöste. Eine deutsche Untersuchung fand dafür aber keine Anhaltspunkte.

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Eine niederländische Sicherheitskommission empfahl dennoch, die küstennahe Route zu sperren. Außerdem appelliert die niederländische Küstenwache seit Ende 2019 bereits bei Sturm an die Besatzungen großer Schiffe, die küstennahe Route zu meiden. (jds mit dpa)