An der Nordseeküste in Niedersachsen wird der Verlust von Seegraswiesen immer dramatischer. Nach Angaben der „BILD“ sind die Bestände dort bereits um 70 Prozent zurückgegangen.
Das Wattenmeer, das über die größte Seegrasfläche Europas verfügt, könnte damit eine essenzielle Grundlage verlieren.
Experten beraten über Seegrasverluste in der Nordsee
Am 4. Juni treffen sich rund 80 Experten in Wilhelmshaven, um über die Rettung des Seegrases zu beraten. Seegras speichert CO₂ und bietet vielen Fischarten, Ringelgänsen und Pfeifenten Lebensraum und Nahrung. Ohne diesen grünen Teppich unter Wasser würde das Wattenmeer stark an Artenvielfalt verlieren.
Seit 2019 hat sich die Situation verschärft, wie der NLWKN festgestellt hat. „Die Bestände sind erneut rückläufig, sogar extrem rückläufig“, sagte Ute Schlautmann gegenüber der „BILD“. Sie wies zudem auf eine deutliche Ausdünnung der Seegraswiesen hin. Besonders in Niedersachsen bereitet diese Entwicklung den Forschern große Sorgen.
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Ursachen des Seegrassterbens in der Nordsee
In Schleswig-Holstein sind die Seegrasflächen stabiler, erreichen dort bis zu 160 Quadratkilometer Größe, wie die Nationalparkverwaltung berichtet. Dennoch schwankt auch dort die Fläche. Mehrere Faktoren gefährden die Bestände: trübes Wasser, steigender Meeresspiegel und Hitzestress bei Niedrigwasser. „Wir gehen im Moment von multikausalen Zusammenhängen aus,“ erklärt Sylvia Zaun vom NLWKN, „und wir denken, dass diese sich gegenseitig stark beeinflussen.“
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Die Ergebnisse der aktuellen Kartierungen im Sommer erwarten die Forscher mit gemischten Gefühlen. Bereits sechs untersuchte Seegrasflächen in der Nordsee sind deutlich geschrumpft. Dies könnte ein düsteres Signal für das sensibel balancierte Ökosystem des Wattenmeeres sein.
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