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Nordsee: Plötzlich geht alles ganz schnell – sie hatte nur diesen einen Wunsch

Kaum erfährt sie, dass sie es nicht schaffen wird, hat sie nur noch einen Wunsch: Sie muss an die Nordsee – noch ein letztes Mal.

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Das Wattenmeer: Ein einzigartiger Lebensraum in der Nordsee

Das Wattenmeer in der Nordseee bietet Lebensraum für über 10.000 Tierarten. Doch der Klimawandel bedroht dieses einzigartige Gebiet.

Ein letzter Wunsch, der kaum erfüllbar schien. Die Nachricht kam am späten Nachmittag zu einer Zeit, in der kaum noch etwas organisiert werden kann. Doch was dann geschah, zeigt, wie viel möglich ist, wenn Menschen zusammenhalten.

Ein schwerkranker Mensch, eine dringende Reise an die Nordsee und kaum verfügbare Hilfe – mitten in der Woche und während der Urlaubszeit. Doch es gab einen Hoffnungsschimmer: den DRK-Kreisverband Bremen und das Herzenswunsch-Hospizmobil.

An die Nordsee zum „Abschied von Mama“

Am 17. Juli wurde Frau M. im Delme-Klinikum darüber informiert, dass sie austherapiert sei. Noch am selben Tag meldete man sie als Palliativpatientin für ein Hospiz an. Gleichzeitig erfuhr sie, dass bereits am nächsten Tag in Wilhelmshaven an der Nordsee die Beisetzung ihrer Mutter stattfinden sollte. Ihr einziger Wunsch: dabei sein.

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Doch ein Transport unter diesen Bedingungen war kaum kurzfristig organisierbar. „Es wurde für uns ein regelrechter Wettlauf gegen die Zeit, da in der Urlaubszeit und mitten in der Woche und so kurzfristig kaum Ehrenamtliche zur Verfügung stehen“, heißt es im Posting des „Lebenswunsch e.V.“.

Dankbarkeit auf allen Seiten

Ein Liegendtransport mit Sauerstoffversorgung war notwendig. Noch am Abend nahm das Team Kontakt zum DRK-Kreisverband Bremen auf. Viele Gespräche und einige Schriftstücke später kam spätabends die erlösende Nachricht: Am nächsten Tag um 11:00 Uhr geht es los an die Nordsee! Die Erleichterung war groß. Nicht nur bei Frau M. und ihrem Ehemann, sondern auch im gesamten Pflegeteam. Dank dieser schnellen Hilfe wurde der Wunsch Wirklichkeit.


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Einige Tage nach der Beisetzung erhielten die Helfer ein Foto von Frau M.’s Ehemann – verbunden mit großer Dankbarkeit. Die Worte des Pflegeteams fassen zusammen, was alle Beteiligten empfanden: „Auch wir sind sehr dankbar, dass uns wieder einmal das DRK so toll unterstützt hatte und wir gemeinsam dazu beitragen durften, dass dieser Wunsch erfüllt werden konnte.“

Einen besonderen Dank sprechen alle Beteiligten Anna und Marcel aus, die den Transport übernahmen. Durch ihren Einsatz konnte Frau M. sich von ihrer Mutter verabschieden.