Historische Bauten in Boltenhagen verschwinden – trotz Erhaltungssatzung. Die Ostsee-Gemeinde zählt heute 22 verlorene Gebäude alter Bäderarchitektur.
Obwohl Abrisse laut Regelung von 1993 eigentlich untersagt sind, werden Ausnahmegenehmigungen für den Abriss vergeben. Spekulanten profitieren dabei auf Kosten des Ostsee-Ortes.
Ostsee-Bäderarchitektur in Gefahr
Schon zu DDR-Zeiten verschwanden zwei markante Bauten. In den letzten Jahren folgten weitere wie „Haus Ruhwinkel“ und „Pension Seeblick“. Hier wurde laut der Ostsee-Zeitung sogar mutwillig gehandelt. Ein Spekulant zerstörte unter ungeklärten Umständen die denkmalgeschützte „Villa Südwest“.
Aktuell bedroht der Zerfall die „Düne“. Ein Eigentümer ließ historische Fassadenteile entfernen, was zum Baustopp führte. Dennoch bleibt unklar, wie der Schutz historischer Ostsee-Bauten langfristig sichergestellt werden soll. Autor Daniel Möller spricht in seinem Buch von „kalkuliertem Abriss“. Die Gemeinde und der Landkreis reagieren zögerlich.
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Kontroversen an der Ostsee
Ein weiteres Beispiel ist das „Haus Undine“. Dieses 120 Jahre alte Gebäude soll Ferienhäusern weichen, obwohl es eine prägnante Rolle in der Ostsee-Region spielt. Laut der Ostsee-Zeitung erhielt der Eigentümer leichtfertig eine Ausnahmegenehmigung. Auch das „Haus Jancker“ bleibt rätselhaft: Verstoß gegen Denkmalschutzauflagen wurde zunächst geahndet und später ignoriert.
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Die rasant steigenden Grundstückspreise in Boltenhagen verstärken das Problem. Von 300 auf 800 Euro pro Quadratmeter explodierten die Preise, was die historische Ostsee-Bäderarchitektur zunehmend verdrängt. Der Erhalt dieses kulturellen Erbes steht unter starkem Druck.
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