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Ostsee: Daniel Günther besucht Fehmarn – sein Empfang dürfte ihm nicht gefallen

Eine Begrüßung an der Ostsee, die sich Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sicher anders vorgestellt hat. Auf Fehmarn ging es heiß her.

© IMAGO / penofoto

Fehmarn: so schön ist die Sonneninsel

Fehmarn ist die drittgrößte Insel Deutschlands. Die Ostseeinsel liegt in Schleswig-Holstein und ist ein beliebtes Reiseziel für Urlauber. Mit Lübeck und Kiel liegen zwei Großstädte zirka eine Autostunde entfernt.

Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU) hat am Donnerstag (25. August) die Ostsee-Insel Fehmarn besucht. Als er eintraf, schlug ihm so einiges entgegen.

Gischt von Ostsee-Wellen waren es nicht – vielmehr ein massive Ablehnung!

Ostsee: Wut und Frust entladen sich

Daniel Günther ist offenbar nicht nur ein willkommener Sündenbock, er ist direkt mitverantwortlich für ein großangelegtes Projekt, dass vor Fehmarn entstehen soll. Seit Monaten formiert sich massiver Protest, zuletzt sogar mit einer gigantischen Botschaft, direkt an den Ministerpräsidenten der Christsozialen selbst gerichtet. Jetzt gingen einige beinahe auf Tuchfühlung…

Der „Nationalpark Ostsee“ ist beinahe so umstritten wie die geplanten Notstandsgesetze in den 60er-Jahren, nimmt man die Region mitsamt Fehmarn genauer unter die Lupe.


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Ostsee: „Auslöschung“

Die Demonstrierenden trugen große Fahnen mit Aufschriften wie „Mehr Schutz für die Ostsee: Ja – Nationalpark Ostsee: Nein“. Andere machten ihrem Unmut auf handgemalten Pappschildern Luft. „Daniel, tu uns das nicht an“ war zu lesen und „Existenzen – Auslöschung“.

Daniel Günther (CDU, Mitte) inmitten von Protestierenden an der Ostsee. Foto: IMAGO / APress

Günther war auf der Ostseeinsel zu Besuch, um sich mit Vertretern aus Kommunalpolitik, Tourismus und Verwaltung zu treffen. Inhaltlich standen dabei zwei große Themen auf der Agenda: Zum einen der ebenfalls heftig umstrittene Fehmarnbelttunnel (wir berichteten) und das Vorhaben der Landesregierung „Nationalpark Ostsee“.


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Ostsee: Günther beschwichtigt

Die Demonstranten sehen dadurch die Fischerei und vor allem den Tourismus auf Fehmarn gefährdet. „Ohne die Touristen können wir hier dicht machen“, sagte eine Teilnehmerin am Rande der Demonstration.

Zu dem Protest aufgerufen hatte die Initiative „Freie Ostsee“, die seit Monaten gegen die Pläne kämpft. Darin haben sich unter anderem Campingplatzbetreiber, aber auch Vertreter der örtlichen Hafengesellschaft zusammengeschlossen. Was sagte Günther? Er gab laut NDR an, die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen. Über den „Nationalpark Ostsee“ sei noch nicht final entschieden, der Prozess „ergebnisoffen“.

„Alle Bereiche, im Tourismus, beim Wassersport, die brauchen sich überhaupt keine Sorgen zu machen. Auch Campingplatzbesitzer nicht, weil wir ja verrückt wären, im Land so etwas einzuschränken“, sagte er. (mit dpa)