Die Zukunft der Fehmarnsundbrücke über die Ostsee sorgt für politischen Zündstoff: Nach dem geplanten Bau des Sundtunnels soll das Wahrzeichen von einer Bundesstraße zur Kreisstraße herabgestuft werden – mit gravierenden Folgen.
Der Kreis Ostholstein wehrt sich nun entschieden gegen die drohende Übernahme der Straßenbaulast an der Ostsee. Eine saftige Klage droht!
Ostsee: Nicht tragbar
Laut Kreisverwaltung sei die finanzielle Belastung durch die Unterhaltung der fast 70 Jahre alten Brücke nicht tragbar. Sprecherin Annika Sommerfeld verweist laut „Lübecker Nachrichten“ (LN) auf „erhebliche Herausforderungen“, die das Budget des Kreises deutlich übersteigen würden. Eine Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht wird offen in Betracht gezogen.
Die Sanierungskosten der denkmalgeschützten Brücke sind bereits explodiert: Von ursprünglich geplanten 30 Millionen Euro stiegen sie auf rund 100 Millionen. Hinzu kämen laufende Unterhaltskosten in Millionenhöhe pro Jahr – ein Szenario, das Ostholstein ohne Unterstützung kaum stemmen könnte.
Ostsee: Der Bund soll es regeln
Während CDU-Bundestagsabgeordneter Sebastian Schmidt den Bund in der Verantwortung sieht, verweist SPD-Kollegin Bettina Hagedorn auf das Land. Sie fordert, dass Kiel seiner Verantwortung gegenüber dem Kreis gerecht wird – und die finanzielle Last nicht einfach weitergibt.
Auch im Landtag regt sich Widerstand: Die CDU-Abgeordneten Peer Knöfler und Wiebke Zweig halten laut „LN“ eine Beteiligung des Bundes trotz der Herabstufung für unabdingbar. Angesichts der überregionalen Bedeutung der Brücke müsse Berlin weiter Verantwortung übernehmen.
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Kommt es bis 2026 zu keiner Einigung, greift automatisch der Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahn-Bundesamtes – und überträgt dem Kreis die Verantwortung. Dann, so Ostholstein, sei der Gang vor Gericht wohl unausweichlich.