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Ostsee: Diese Entdeckung sieht süß aus – doch sie kann für Menschen zur Gefahr werden

Ostsee: Diese Entdeckung sieht süß aus – doch sie kann für Menschen zur Gefahr werden

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Mitten in Greifswald an der Ostsee wurde eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht. Foto: imago images / Westend61

In der Ostsee-Stadt Greifswald haben Mitarbeiter des Berufsbildungswerkes eine kuriose Entdeckung gemacht.

Mitten auf dem Gelände hat sich eine Wildschwein-Mutter eingerichtet und dort ihre Frischlinge zur Welt gebracht. In der Studentenstadt, die direkt an der Ostsee liegt, nimmt die Zahl der freilaufenden Wildschweine weiter zu.

Ostsee: Wildschweine zieht es nach Greifswald

In einer Pressemitteilung hat die Stadt auf die Bache und ihren Nachwuchs aufmerksam gemacht. Das Tier habe sich im Garagenkomplex und hinter der Sporthalle des Berufbildungswerkes niedergelassen, heißt es. Um die Wildtiere, aber auch die Passanten zu schützen, wurden rund um die Stelle mehrere Zäune errichtet.

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Schilder weisen Spaziergänger und Besucher an, auf den Wegen zu bleiben, Hunde anzuleinen, die Tiere nicht zu füttern und Ruhe zu bewahren. Denn die Entdeckung, die erstmal niedlich aussieht, kann zur Gefahr für Menschen werden.

Der Wildtiermanager der Hansestadt, Heiko Gust, macht auf die Gefahren junger Wildschweinmütter aufmerksam: „Wir bitten die Einwohner unbedingt, dieses Grundstück für die kommenden drei Monate zu umgehen und nicht zu betreten und vor allem Hunde an der Leine zu halten. Bachen, die sich bedroht fühlen und ihre Jungen verteidigen, können für Mensch und Tier gefährlich werden.“

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Das ist die Ostsee:

  • auch Baltisches Meer genannt
  • die Ostsee ist das zweitgrößte Brackwassermeer der Erde
  • die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 459 Meter tief

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Wegen des Elterntierschutzes, der im Bundesjagdgesetz festgehalten ist, dürfe das Tier nicht gejagt oder vergrämt werden, heißt es in der Mitteilung.

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Greifswald: Wildtiermanager appelliert an Anwohner

Immer wieder zieht es die Tiere in Stadtgebiete. Mittlerweile sind sie vor allem in Ladebow, Wieck, Eldena aber auch im Ostseeviertel zu finden. „Das Schwarzwild fühlt sich nicht zuletzt durch das hohe Fressangebot in Greifswald wohl.

Dies führt unter anderem dazu, dass sich die Bachen nicht einmal zum Gebären ihres Nachwuchses aus dem Stadtgebiet zurückziehen, sondern mitten im bebauten Gebiet niederlassen, wie zum Beispiel aktuell auf dem Hof des Berufsbildungswerkes“, so der Wildtiermanager.

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Er appelliert daher an die Anwohner der Stadt: „Deshalb bitte ich noch einmal ausdrücklich darum, Mülleimer und Komposthaufen im gesamten Stadtgebiet verschlossen zu halten und die Tiere nicht zu füttern.“ Auch solle man sich bei Dunkelheit und auf nicht beleuchteten Wegen achtsam verhalten.

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Wer auf ein Wildschwein trifft, sollte zunächst Ruhe bewahren, stehenbleiben, sich bemerkbar machen und sich schließlich langsam zurückziehen. Klingeln und Glocken können helfen, Wildschweine zu vertreiben. Sobald eine konkrete Gefahr besteht, bittet die Stadt darum, die Polizei zu infomieren.

Auf Usedom ist Ende 2020 ein Zaun errichtet worden, um Wildschweine fernzuhalten. Er soll Tiere auf der Ostsee-Insel vor der Übertragung einer Krankheit schützen. >>> Hier erfährst du mehr darüber. (mik)