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Ostsee: Ewiges Streit-Thema kocht hoch – „Sollen genauso zur Kasse gebeten werden“

Die Ostsee-Stadt Kiel begreift sich als Fahrradmetropole. Doch nicht alle Bewohner scheinen diese Sicht zu teilen – Autofahrer sind sauer!

© IMAGO / Chris Emil Janßen

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Ob zur Arbeit, Universität oder Schule – zahlreiche Menschen sind täglich mit dem Fahrrad unterwegs. So auch in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt in der Ostsee-Region. Aber der Drahtesel kommt längst nicht bei allen Bewohnern so gut an…

Laut eigener Website, begreift sich die Stadt Kiel selbst als Fahrradstadt. Das Fahrrad wird dort als umweltfreundliches Verkehrsmittel gepriesen, mit dem man schnell an sein Ziel kommt. Doch nicht alle Menschen in der Ostsee-Metropole scheinen den Enthusiasmus zu teilen. Ein neuer Beitrag entfacht vor kurzem wieder hitzige Debatten.

Ostsee: Ewiger Streit erneut entfacht

„Eine Fahrradstadt ist eine glückliche Stadt“, kommentiert ein Kieler in den sozialen Medien. Nicht alle Bewohner der Ostsee-Stadt teilen diese Einschätzung. Bei diesem Thema ist die öffentliche Meinungen seit jeher in zwei verfeindete Lager geteilt.

Die Gegenseite in der Debatte: Überzeugte Autofahrer, sie fühlen sich von den Bestrebungen der Stadt auf das Fahrrad zu setzen, nicht angemessen berücksichtigt. Ein Mann berichtet „Kiel ist meiner Meinung nach autofeindlicher geworden.“ Ein ewiger Streit ist erneut entfacht, denn nicht alle Bewohner der Landeshauptstadt scheinen sich mit dem Label „Fahrradstadt“ identifizieren zu können.

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Ein riesen Thema im deutschlandweiten Streit ist und bleibt die Frage der Verkehrsregeln – so auch an der Ostsee. „Wenn sich nur die Fahrradfahrer auch an die Regeln halten würden.“ Dieser Vorwurf steht häufig im Raum. Nicht nur Autofahrer, auch einige Anhänger des Drahtesels teilen diese Kritik: „Rad-Rambos“ welche ohne anzuhalten über die Straßen der Ostsee-Stadt seien eine Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer. Aber das sind längst nicht alle Streitpunkte…

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Und auch an der Ostsee können es einige Menschen nicht lassen und bringen das Thema Steuern in die Debatte. Denn während Autofahrer durch die KFZ-Steuer indirekt an den Kosten für Straßen beteiligt sind, zahlen Radfahrer keine zusätzlichen Steuern – eine Ungerechtigkeit aus der Sicht vieler Autofahrer. „Radfahrer sollen genauso zur Kasse gebeten werden wie Autofahrer“, fordert ein Kieler.

Der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) klärt dieses weit verbreitete Missverständnis auf. Steuern sind nicht zweckgebunden, sie kommen alle in den einheitlichen Haushalt: Eine Person ohne Auto steuert deshalb in gleichem Maße zu dem Erhalt und Ausbau des Straßennetzes bei.


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Ostsee: Geeignete Transportmittel für alle Menschen schaffen

Die Debatten rund um das geeignete Verkehrsmittel in der Ostsee-Stadt werden sicherlich nicht so schnell ein Ende finden. In einer Sache herrscht jedoch Einigkeit: Sicherheit muss für alle Verkehrsteilnehmer gegeben seien, unabhängig ob auf dem Fahrrad, im Auto oder zu Fuß.

„Es hinzubekommen, dass alle Verkehrsteilnehmer gleich berechtigt werden“ – diese Aufgabe gilt es für die Stadt Kiel zu meistern. Doch bis dahin scheint es noch ein weiter Weg…