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Ostsee: 190 Mitarbeiter entlassen – Paukenschlag nach Rekord-Umsätzen! „Erpressung“

Paukenschlag an der Ostsee! 190 Mitarbeiter sind raus aus einem bekannten Unternehmen. Die Gewerkschaft spricht von „Erpressung“.

© IMAGO/Andre Gschweng

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Der angekündigte Stellenabbau bei „HanseYachts“ in Greifswald an der Ostsee nimmt konkrete Formen an. IG Metall, Betriebsrat und Unternehmensleitung haben sich am Donnerstagmittag auf den Abbau von rund 190 Stellen geeinigt. Die Entlassungen sollen schrittweise erfolgen – bereits zum 31. Mai werden die ersten 60 Beschäftigten das Unternehmen verlassen müssen.

Im Rahmen der Einigung wurde ein Sozialplan beschlossen. Doch die Stimmung an der Ostsee bleibt angespannt.

Ostsee: Angespannte Stimmung

Dabei sollen bei der Auswahl der zu kündigenden Mitarbeitenden familiäre Umstände und die Dauer der Betriebszugehörigkeit berücksichtigt werden. Auch Abfindungen sind vorgesehen – und offenbar höher als zunächst erwartet. IG Metall und Betriebsrat bezeichneten das neue Angebot als tragfähige Grundlage.

Trotz der Einigung bleibt die Stimmung im Unternehmen angespannt. „Den Kolleginnen und Kollegen geht es beschissen“, sagte Betriebsratsvorsitzender Alexander Herbst. Noch wisse niemand, wen es letztlich treffen werde. Dennoch hofft er, dass die Schrumpfung „HanseYachts“ langfristig wieder stabilisieren könne.

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Brisant ist, dass die Kündigungen trotz guter Umsätze im ersten Quartal 2025 ausgesprochen werden. Das Unternehmen verweist auf einen strukturellen Wandel: Die Nachfrage nach neuen Yachten gehe zurück, weshalb die Produktion künftig stärker marktorientiert gesteuert werden solle.


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Ostsee: Eigentümerwechsel

Parallel zum Personalabbau steht auch ein Eigentümerwechsel bevor: Der bisherige Mehrheitseigner Aurelius plant, seine Anteile an den Unternehmer Andreas Müller zu verkaufen. Müller signalisiert Bereitschaft, langfristig in Greifswald zu investieren – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Eine Einigung mit Banken, Landesregierung und Betriebsrat gilt als Voraussetzung für den Abschluss der Übernahme.

Die IG Metall spricht in diesem Zusammenhang von „Erpressung“. Seit Anfang Mai, so die Gewerkschaft, habe die Geschäftsführung massiven Druck ausgeübt – mit der Drohung, bei ausbleibender Zustimmung zur Stellenstreichung Insolvenz anzumelden. Die Zukunft von „HanseYachts“ bleibt ungewiss, auch weil die gesamte Yachtbranche aktuell unter Kaufzurückhaltung und steigenden Kosten leidet.