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Ostsee und Nordsee viel zu voll – Experte mit beängstigender Ansage! „Noch mehr“

Drohen an Nordsee und Ostsee bald Verhältnisse wie in Venedig? Die Angst ist da, jetzt kommt ein Experte zu Wort…

© IMAGO / Chris Emil Janßen / Leo

Nordsee vs. Ostsee: Das unterscheidet beide voneinander

Was sind die Unterschiede zwischen Nord- und Ostsee?

St. Peter-Ording, Sylt oder Rügen: Diese Urlaubs-Orte sind zu voll und zu teuer! Oder? Während an Ostsee und Nordsee tatsächlich ein Preis-Boom eingesetzt hat, herrscht bei Touristen das Gefühl vor, „keinen Platz“ mehr an den Küsten zu haben.

Gleich mehrere Experten klären jetzt auf – und zeichnen ein Bild von den Urlaubs-Regionen an der Nordsee und Ostsee, das bedrückt und gleichzeitig überrascht.

Ostsee und Nordsee: Voll und zu teuer

Bezahlbarer Wohnraum ist auf Sylt schon lange Mangelware, bereits im letzten Jahr platzte St. Peter-Ording aus allen Nähten und auf Rügen bilden sich lange Schlangen beim Bäcker. Nervig – doch sind wirklich zu viele Touristen an Nordsee und Ostsee schuld?

Einheimische ächzen sicher unter den Belastungen, die aktuell mal wieder St. Peter-Ording und andere Urlaubs-Hot-Spots treffen (wir berichteten). Ob hier bald Verhältnisse wie in Venedig drohen, wollen viele wissen.

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Ostsee und Nordsee: Bürger machen Stimmung

Der Direktor des Deutschen Instituts für Tourismusforschung
an der FH Westküste, Prof. Bernd Eisenstein, sagt gegenüber der „shz“, dass „Overtourism“ ernst genommen werden muss. Der Begriff bezeichnet eine wahrnehmbare Einschränkung der Lebensqualität in Urlaubs-Orten durch „zu viele“ Touristen. Zahlen sind hier weniger ausschlaggebend als ein sich ausbreitendes Gefühl, sagt er. Denn tatsächlich ist die Belastung an Nordsee und Ostsee gar nicht so hoch (>>> hier mehr).

„Bei allen Zahlen, die wir kennen, haben wir kein flächendeckende Overtourismproblem in Deutschland“, sagt Eisenstein der „shz“ – und gleichzeitig machen Bürgerinitiativen wie „Merret reicht’s“ auf Sylt Stimmung. Auch auf Föhr und Rügen gibt es ähnliche Strömungen, die den Ausverkauf der Insel stoppen wollen.


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Ostsee und Nordsee: Es muss halt sein

„In diesen Monaten Juli, August, die ja eigentlich auch für die Einheimischen die schönsten
sind, haben die Einheimischen nichts mehr von ihrer Insel“, sagt Nadine Förster, Mitinitiatorin von „Lebenswertes Göhren“ auf Rügen. „Und da bekommt man dann eben noch mehr Leute auf die Straße, noch mehr Leute in die Supermärkte und noch mehr Leute an die Strände.“

Verunsicherung, Angst und ein Gefühl der Bedrohung machen sich insbesondere unter Einheimischen an Nordsee und Ostsee breit. Doch da es keine Zahlen gibt, die das untermauern, wollen Wirtschafts-Freunde trotzdem weiter hochfahren. Denn: Ohne Tourismus lohne es sich eben nicht, einen kleinen Supermarkt, ein Schwimmbad oder eine Bäckerei zu betreiben, das weiß auch Experte Eisenstein. Eine Hass-Liebe an Nordsee und Ostsee…