Gegen Till Backhaus, SPD-Politiker und Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, stehen schwere Vorwürfe im Raum. Der 65-Jährige soll angeklagt werden – weil er einen geschützten Wolf abschießen ließ. Eine Anklage dieser Art gegen ein Regierungsmitglied ist deutschlandweit einzigartig.
Ostsee: Hat Backhaus aktiv Druck ausgeübt?
2020 wurde ein weiblicher Wolf an der Ostsee erschossen. Eigentlich gelten die Wölfe in Deutschland als streng geschützt, doch laut dem Ministerium bestand damals die Gefahr, dass sich die Wölfin mit einem Hofhund gepaart hatte, was zur Entstehung eines Wolfshybriden geführt hätte. Später stellte sich jedoch heraus, dass das Tier nicht schwanger war. Die Tötung des Wolfes könnte nun Konsequenzen für Minister Till Backhaus haben.
Denn jetzt will die Staatsanwaltschaft Rostock strafrechtlich gegen ihn vorgehen. Der Minister soll „aktiv Druck ausgeübt“ haben, um den Wolf töten zu lassen, und gegen das Bundesnaturschutzgesetz verstoßen zu haben. Till Backhaus selbst bestreitet jedoch die Vorwürfe zu dem Vorfall an der Ostsee.
„Sie sind inhaltlich nicht zutreffend. Vielmehr haben die Beteiligten im Rahmen ihrer dienstlichen Aufgaben rechtmäßig gehandelt“, erklärt er gegenüber „Bild“. In der kommenden Woche soll das Parlament seine Immunität aufheben, damit die Anklage eingereicht werden kann. Ob die Anklage zugelassen wird, entscheidet das Gericht. Der Vorfall an der Ostsee wurde bereits vor mehreren Gerichten verhandelt.
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Nach dem Vorfall an der Ostsee zeigte ihn die Initiative „Schützt die Wölfe“ an. Einmal entschied ein Gericht zugunsten von Backhaus, zuletzt das Oberverwaltungsgericht zugunsten der Tierschützer. Dem Politiker drohen im Fall einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft.