Ein neuer Aktionsplan zum Schutz von der Ostsee sorgt für Ärger. Die Fischer in Schleswig-Holstein üben scharfe Kritik an der Landesregierung.
Ostsee: Schutzgebiete sorgen für Ärger
Etwa 12,5 Prozent der Ostsee in Schleswig-Holstein sollen künftig unter strengem Schutz stehen. Geplant sind drei marine Naturschutzgebiete auf knapp acht Prozent der Ostseefläche des Landes westlich der Insel Fehmarn, in der südlichen Hohwachter Bucht sowie zwischen der Schleimündung und Gelting. Die Ausweisungsverfahren sollen bereits im Mai starten. 2026 soll das Verfahren dann abgeschlossen sein. Am Montag (28. April) hatte die Landesregierung erstmals über ihre Pläne für den Ostseeschutz informiert. Die Ideen gefallen jedoch nicht jedem.
Schleswig-Holsteins Fischer stehen dem Plan kritisch gegenüber. Sie fordern Zugeständnisse für ihre Branche beim Aktionsplan zum Schutz der Ostsee. „Die Fischer sind maßlos enttäuscht und wütend. Für sie gibt es keinerlei Zugeständnisse“, erklärt Lorenz Marckwardt, Vorsitzende des Landesfischereiverbandes, gegenüber der „dpa“ und fügt hinzu: „Sie sind als kleinste betroffene Gruppe mal wieder ein Opfer der Politik, im wahrsten Sinne des Wortes ein Bauernopfer.“
+++ Ostsee: Hier Urlaub? Nein Danke! US-Bürger schockiert über diesen Anblick +++
Der Verband kritisierte, dass die Landesregierung mittlerweile fast allen Interessengruppen Zugeständnisse gemacht habe. „Die einzige Gruppe, die derzeit ohne irgendwelche Zugeständnisse dasteht, ist die schleswig-holsteinische handwerkliche Fischerei“, hieß es. Einzige Möglichkeit sei es, mit „fishing for data“ die Wissenschaft zu unterstützen und dabei geringe Einnahmen zu erzielen. Zudem sei die Abwrackung von Fischereifahrzeugen als Option ins Spiel gebracht worden.
Mehr News:
Die Fischer hätten in verschiedenen hochrangigen Verhandlungsrunden mit Ministern und Staatssekretärinnen Alternativen zur geplanten Schutzgebietskulisse vorgeschlagen. Auch die Idee, die Fischerei in den Ostsee-Schutzgebieten mit Einschränkungen zu erlauben und sie an den Schutzzielen auszurichten, sei von der Landesregierung bislang nicht aufgegriffen worden. (mit dpa)