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Ostsee: Hier soll an die „größte Naturkatastrophe“ erinnert werden – doch die Pläne sorgen für Ärger

Ostsee: Hier soll an die „größte Naturkatastrophe“ erinnert werden – doch die Pläne sorgen für Ärger

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In der Gemeinde Scharbeutz an der Ostsee soll ein Denkmal an die verheerende Sturmflut von 1872 erinnern. Foto: picture alliance / dpa | Daniel Bockwoldt, picture-alliance / akg-images (Montage MOIN.DE)

Sie gilt als die „größte Naturkatastrophe, die jemals unsere Gemeinde und die Nachbardörfer verwüstete“: die Sturmflut, die im November des Jahres 1872 die Ostsee-Küste heimsuchte.

In der Nacht vom 12. auf den 13. November brach die bisher schwerste Sturmflut über einen Abschnitt der Ostsee-Küste herein, der sich von Dänemark bis Usedom ersteckte. Das Museum für Regionalgeschichte und die Grünen möchten mit einem Denkmal in Haffkrug an die schreckliche Nacht erinnern. Doch ihre Pläne stoßen auf Kritik.

Ostsee: Ein Denkmal zum 150. Jahrestag

Im kommenden Jahr wird sich die Naturkatastrophe zum 150. Mal jähren. Insgesamt 271 Menschen starben bei der verheerenden Sturmflut an der Ostsee 1872.

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Erster vorläufiger Standort könnte das Außengelände des Pönitzer Museums sein. „Zum 150. Jahrestag könnten Duckdalben und Infotafel nach Haffkrug umgesetzt werden“, heiße es im Antrag der Grünen.

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Das ist die Lübecker Bucht:

  • Die Lübecker Bucht ist eine Meeresbucht der Ostsee, die vollständig zu Deutschland gehört.
  • Als Teil der Mecklenburger Bucht bildet sie die „südwestliche Ecke“ der Ostsee.
  • An der südwestlichen Spitze der Lübecker Bucht mündet in Lübeck-Travemünde die Trave. Nach Osten wird die Bucht begrenzt durch den Klützer Winkel. Angrenzende Bundesländer sind Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
  • Die Seebäder Kellenhusen, Grömitz, Pelzerhaken, Sierksdorf, Haffkrug, Scharbeutz, Timmendorfer Strand und Niendorf haben neben Lübeck-Travemünde mit der Halbinsel Priwall eine große Bedeutung für den Fremdenverkehr in Deutschland.

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Kritik an den Plänen kommt von der CDU. Imke Meyer, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU Scharbeutz, sagt gemäß den „Lübecker Nachrichten“, es widerspräche der angepeilten Haushaltskonsolidierung, wenn die Gemeinde die Kosten für das Denkmal übernähme. Die liegen nach Angaben der Grünen im niedrigen vierstelligen Bereich.

Besser sei es, den im Scharbeutzer Badeweg installierten Gedenkstein optisch aufzuwerten, wird Meyer weiter zitiert. Jetzt muss die Verwaltung ausloten, was und ob überhaupt etwas aus dem Denkmal wird.

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In einem anderen Ort in der Lübecker Bucht gibt es Kritik an neuen Park-Regeln. Was es mit der Park-Posse auf sich hat, erfährst du >>> hier. (kbm)