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Rostock kämpft mit den Folgen der Kreuzfahrt-Krise – diese Aussichten sind bitter

Rostock kämpft mit den Folgen der Kreuzfahrt-Krise – diese Aussichten sind bitter

Rostock-Warnemünde
Der Hafen Rostock-Warnemünde hat seit Beginn der Pandemie nur wenige Kreuzfahrt-Anläufe verzeichnet. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bernd Wüstneck

Mit dem Hafen Warnemünde zählte Rostock lange Zeit zu den wichtigsten Standorten der Kreuzfahrtbranche. Neben der Haus-Reederei Aida legten hier regelmäßig auch andere Dampfer auf große Fahrt ab.

Doch dann folgte die Corona-Pandemie. Die Krise hat Rostock deutlich zugesetzt. Ein entscheidender Faktor: Erst Wochen nach den ersten Abfahrten in der Konkurrenz-Stadt Kiel durften in Warnemünde wieder Kreuzfahrtschiffe starten. Die strikten Auflagen der Landesregierung hatten zuvor den Tourismus stark beschränkt.

Rostock: Kiel verzeichnet deutlich mehr Anläufe

Das sieht auch Jens Scharner, Geschäftsführer von Rostock Port so. „Eine Landesregierung ist ausgeschert bei den Corona-Regeln. Und das spüren wir sehr deutlich“, sagt er gegenüber der „Ostsee-Zeitung“. Viele Reedereien wie MSC, Hapag Lloyd und auch Tui Cruises wechselten nach Kiel.

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„Die Reedereien gehen dorthin, wo sie fahren dürfen“, so Scharner. Mit drastischen Folgen für Rostock als Kreuzfahrt-Standort: Während Kiel in 2021 voraussichtlich rund 130 Anläufe verzeichnet, kommt die Hansestadt im Osten auf nur knapp 50.

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Das ist Rostock:

  • größte Stadt unter den 84 Städten in Mecklenburg-Vorpommern
  • rund 210.000 Einwohner (Stand 2020)
  • Hafenstadt reizt durch ihre attraktive Lage an der Ostsee
  • Bekannt ist sie außerdem als Universitätsstadt mit der im Jahr 1419 gegründeten Uni
  • nicht nur ein beliebter Urlaubsort, sondern auch Wirtschafts- und Verkehrsknotenpunkt im Norden Deutschlands

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Auf seine Stamm-Reederei mit Sitz in Rostock kann sich der Hafen verlassen. Aida wird wohl auch in den kommenden Jahren zahlreiche Anläufe von hier aus starten. Doch man ist auf zusätzliche Unternehmen angewiesen. So ruht eine große Hoffnung auf amerikanischen Anbietern.

Rostock hofft auf US-Reedereien

„Richtig anziehen wird das Geschäft erst wieder, wenn die Amerikaner kommen“, zitiert die „Ostsee-Zeitung“ den Geschäftsführer. Viele würde es an die Ostsee ziehen.

„Die Ostsee ist ein tolles Fahrtgebiet, weiterhin gefragt.“ Der Rostock Port schwingt derzeit auf Messen und Branchentreffs mächtig die Werbetrommel.

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Ob und wie viele Unternehmen und Gäste es in den nächsten Monaten tatsächlich nach Warnemünde zieht, wird sich zeigen. (mik)