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Rostock wagt gewaltige Neuerung – sie soll nicht nur die Region für immer verändern

Rostock wagt gewaltige Neuerung – sie soll nicht nur die Region für immer verändern

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© picture alliance/dpa | Jens Büttner

Nordsee vs. Ostsee: Das unterscheidet beide voneinander

Was sind die Unterschiede zwischen Nord- und Ostsee?

Deutschland will sich vom russischen Gas unabhängig machen, und das mögliuhst schnell. LNG-Terminals in der Nordsee gibt es schon, in Rostock soll nun allerdings noch eine weitere Maßnahme der Energiegewinnung hinzukommen.

Ein deutsch-norwegisches Energieprojekt will Rostock nämlich zu einer Drehscheibe für die Produktion von Wasserstoff aus Erdgas machen. Und die Produktuion hat noch einen weiteren Vorteil…

Rostock: Neue Arbeitsplätze durch Wasserstoff

Genauer gesagt soll es sich dabei um sogenannten blauen Wasserstoff handeln.

Man plane den Bau und Betrieb einer Anlage im Gigawatt-Maßstab in Rostock mit einer jährlichen Wasserstoff-Produktionskapazität von bis zu 230 000 Tonnen, hieß es in einer Mitteilung des deutschen Gaskonzerns VNG.

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Das ist Rostock:

  • größte Stadt unter den 84 Städten in Mecklenburg-Vorpommern
  • rund 210.000 Einwohner (Stand 2020)
  • Hafenstadt reizt durch ihre attraktive Lage an der Ostsee
  • Bekannt ist sie außerdem als Universitätsstadt mit der im Jahr 1419 gegründeten Uni
  • nicht nur ein beliebter Urlaubsort, sondern auch Wirtschafts- und Verkehrsknotenpunkt im Norden Deutschlands

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Dies entspricht den Angaben nach 20 Prozent des aktuellen Wasserstoffmarkts in Deutschland.

Gemeinsam mit dem norwegischen Energieunternehmen Equinor soll Erdgas aus Norwegen durch bestehende Leitungen nach Rostock gebracht und dort verarbeitet werden. Die „Ostsee-Zeitung“ hatte berichtet, dass durch das Projekt mehr als 100 Arbeitsplätze vor Ort entstehen könnten.

Rostock: Wasserstoff soll Energieversorgung in Ostdeutschland sichern

Bei dem von VNG und Equinor angestrebten Verfahren wird Erdgas in Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid gespalten. Das CO2 soll anschließend verflüssigt in norwegischen Gewässern in den Meeresboden gepumpt werden, so der Plan der beiden Unternehmen.

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VNG zufolge gelingt so „eine Grundlastversorgung mit großen Mengen CO2-armen Wasserstoffs, um die zunehmende Versorgung mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energien zu überbrücken und zu ergänzen.“ Dieser Wasserstoff soll zunächst vor allem der Industrie in Ostdeutschland zugutekommen.

Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) hatte sich erst kürzlich für mehr Investitionen der Bundesregierung in Energieprojekte in Ostdeutschland stark gemacht. Hierbei hatte er vor allem für den Hafen Rostock als Standort geworben. Die Landesregierung misst der Wasserstoffproduktion zudem viel Potenzial bei. (kl)