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Rügen: Paar zog auf die Insel – und durchlebt die Hölle! „Hat unser Leben zerstört“

Rügen: Paar zog auf die Insel – und durchlebt die Hölle! „Hat unser Leben zerstört“

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Ein Paar spaziert auf Rügen (Symbolbild). Foto: picture alliance / dpa

Ein Umzug nach Rügen – für viele Insel-Fans ein absoluter Traum. Den wollte sich auch das Ehepaar Stavenhagen erfüllen. 1990 entschieden sie sich zu dem Schritt und verließen Greifswald, um auf die Insel überzusiedeln.

Doch dann geschah auf Rügen etwas, das das Leben der beiden ordentlich vermießte. Seit Jahren kämpfen sie gegen das Problem an. Bisher ohne Erfolg.

Rügen: Bundesstraße direkt vor der Haustür

Damals, als die Stavenhagens nach Rügen zogen, befand sich in der Nähe ihres Grundstückes lediglich eine Bahnstrecke mit wenig Verkehr. „Ich dachte damals, ich bin am Ziel meiner Träume. Das sollte unser Alterswohnsitz werden“, sagt Jörg Stavenhagen gegenüber der „Ostsee-Zeitung“.

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Doch direkt vor ihrem Haus im Rambin wurde im Jahr 2015 die B96 fertiggestellt, die wichtigste und vielbefahrenste Verbindung von Stralsund nach Bergen.

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Das ist Rügen:

  • Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
  • Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
  • Etwa 77.000 Menschen leben hier
  • Rügen ist zehnmal größer als Sylt
  • Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
  • Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete

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Seither findet das Ehepaar tagsüber keine ruhige Minute mehr. Auf dem Balkon und im Garten sind sie dem ständigen Verkehrslärm ausgesetzt, auch das Fenster können sie nachts nicht mehr öffnen, so laut schallt es von der B96 zu ihnen herüber.

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„Diese Straße hat unser Leben zerstört“, sagt Jörg Stavenhagen gegenüber der „OZ“, die erstmals 2017 über das Ehepaar berichtete. Seither habe sich nichts verbessert. Im Gegenteil. Kathrin Stavenhagen leidet unter der ständigen Lärmbelastung und hat sogar gesundheitliche Einschränkungen zu beklagen.

Rügen: Lärmschutzwand lässt auf sich warten

Schon lange warten die Anwohner in Rambin auf eine Lösung. Bei einem Besuch 2016 hatte ihnen der Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) eine Lärmschutzlösung zugesagt.

Wände oder ein spezieller Straßenbelag sollten die Dauer-Beschallung durch die vorbeifahrenden Autos minimieren. Doch bis heute ist nichts passiert. Wie die „OZ“ berichtet, soll bis Ostern ein Planfeststellungsverfahren für eine Lärmschutzwand abgeschlossen werden.

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Die Stavenhagens glauben allerdings nicht mehr daran. Mittlerweile hat das Ehepaar deshalb eine drastische Entscheidung getroffen. Sie wollen wegziehen, die Insel wahrscheinlich sogar ganz verlassen. Ob und zu welchem Preis sie ihr Haus an der Schnellstraße verkaufen können, ist dabei jedoch ungewiss. (mik)