In St. Peter-Ording wurde sie lange erwartet, nun ist sie endlich da. Die neue Strandbar „54 Grad“. Mit großem Stolz verkündeten die Betreiber Ende Mai die Eröffnung, samt moderner Optik, neuen Möbeln und einem stylischen Interieur.
Doch so viel Glanz kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass hinter der modernen Fassade ein altbekanntes Problem steckt. Und wie so oft trifft es ausgerechnet die Schwächsten, Menschen mit Behinderung oder eingeschränkter Mobilität.
St. Peter-Ording: Neue Strandbar schließt Menschen aus
Dabei begann alles vielversprechend. Erstmals wurde eine Rampe für Rollstuhlfahrende und Eltern mit Kinderwagen installiert. Ein Fortschritt, den es im alten Bau so nicht gab. Viele Besucherinnen und Besucher zeigten sich erfreut über diese bauliche Neuerung. Doch die anfängliche Freude wich schnell der Ernüchterung. Denn trotz aller Barrierefreiheit, die Toiletten sind weiterhin nur über eine Treppe erreichbar. Für Menschen im Rollstuhl, mit Rollator oder anderen Mobilitätshilfen ist das ein absolutes No-Go und ein echter Rückschritt unter dem Deckmantel des Fortschritts.
In den sozialen Netzwerken tauschen sich Besucher der Strandbar in St. Peter-Ording aus. „Leider somit wieder nichts für die Menschen mit Rollstuhl oder gehbehinderte“, kommentierte eine Besucherin in der Facebook-Gruppe „St. Peter-Ording 4 Ever“. Weiter schriebt sie: „Da frage ich mich, wofür man dann die tolle Rampe gebaut hat?“ Was nützt ein barrierefreier Zugang, wenn er in einem Bereich endet, in dem es keine vollumfängliche Teilhabe gibt?
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Kritik an neuer Kult-Location in St. Peter-Ording
Auch optisch ist nicht jeder begeistert. Während manche das neue Gebäude als gelungen bezeichnen, vergleichen andere den Bau mit einem „Container auf Stelzen“ oder der Kantine eines mittelständischen Industrieunternehmens. Der Charme der alten Location scheint für viele verloren gegangen zu sein. Auch den offene Lounge-Bereich unter freiem Himmel, der einst so beliebt war, scheint es in dieser Form nicht mehr zu geben.
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Der zentrale Kritikpunkt bleibt jedoch die mangelnde Barrierefreiheit. Solch eine bauliche Entscheidungen wirkt aus der Zeit gefallen. So bleibt bei aller Vorfreude auf frische Cocktails und neue Ausblicke ein fader Beigeschmack. Wer nicht gut zu Fuß ist, bleibt außen vor. Und das i St. Peter-Ording, einem der beliebtesten Urlaubsorte Deutschlands.