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Sylt: Deutsche Bahn erhöht Preise! Pünktlich zu Millionen-Boni für den Vorstand

Inflation, hohe Energiekosten – und nun ist die Fahrt nach Sylt auch noch teurer. Die Deutsche Bahn dreht an der Preisschraube, ausgerechnet jetzt.

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Sylt: Fünf überraschende Fakten zur Insel

Sylt ist eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Wir haben fünf überraschende Fakten zur Insel gesammelt.

Wer an Sylt denkt, hat aktuell wohl auch sofort die Deutsche Bahn im Sinn. Selbst wer nicht mit dem Zug anreist, kennt jemanden, der mit Verspätungen zu kämpfen hatte. Gerade erst war es besonders schlimm (wir berichteten).

Jetzt hat die Deutsche Bahn die Preise für Überfahrten nach Sylt erhöht – vor dem Hintergrund von Debatten um Millionen-Boni für Bahn-Vorstände wirkt das auf Urlauber wie blanker Hohn.

Sylt: Deutsche Bahn-Preise rauf, Stimmung runter

Die Deutsche Bahn steht mal wieder in der Kritik, und dieses Mal geht es um den Vorstand des Konzerns persönlich. Das Bonus-System der DB sah lange vor, dicke Boni auch dann auszuzahlen, wenn Ziele wie „Pünktlichkeit“ und „Kundenzufriedenheit“ nicht erreicht wurden. Interne Dokumente zeigen jetzt, dass diese Werte künftig eine noch geringere Rolle spielen sollen.

Als wäre das nicht genug Grund zur Aufregung, scheint die Deutsche Bahn auch in diesem Jahr wieder vom Wintereinbruch überrascht zu sein. Tausende Menschen in ganz Deutschland kämpfen mit massiven Verspätungen und Zugausfällen. Gerade erst kündigten Sylt-Liebhaber an, der Insel vor lauter Frust sogar ganz den Rücken kehren zu wollen (wir berichteten). Und da erhöht der Konzern einfach mal die Preise.

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Sylt: Deutsche Bahn hält Anhebung für „moderat“

Ab Sonntag, den 10. Dezember hat die Deutsche Bahn die Preise für Fahrten mit dem Sylt-Shuttle erhöht. In der niedrigsten Preiskategorie kostet die einfach Fahrt von Niebüll nach Westerland (und andersherum) 69 Euro, bisher waren es 66 Euro. Für größere Fahrzeuge (ab sechs Metern Länge) veranschlagt die DB jetzt 94 Euro, das ist eine Steigerung von zwei Euro. Klingt wenig?


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Der Konzern selbst beschreibt die Preissteigerungen gegenüber dem „shz“ als „moderat“ – der Beigeschmack ist in Zeiten von Inflation, Energiekrise und Debatten um irrsinnige Boni für Vorstände der Deutschen Bahn allerdings mehr als bitter. Da helfen wohl auch Erklärungen zu den Preiserhöhungen mit Phrasen wie „immer unterhalb der durchschnittlichen Teuerungsrate“ des Konzerns nicht viel.

Auf Sylt wird man die Preiserhöhungen wohl einfach hinnehmen. Oder man steigt auf den „Blauen Autozug“ um. Der ist aktuell allerdings auch nicht viel günstiger…