Endlich gibt es mal eine gute Nachricht für Bahnfahrer von und nach Sylt. Die Deutsche Bahn stockt die Fahrten nach Nordfriesland auf. Zusätzlich zur bestehenden täglichen Verbindung Köln-Westerland fährt der Zug künftig ganzjährig täglich ab Köln statt bislang nur saisonal eine frühe Intercity-Direktverbindung von und nach Nordfriesland bis Westerland auf Sylt.
Doch trotz der neuen Verbindung gibt es nicht nur Grund zur Freude. Denn vor allem der Nahverkehr zur Nordsee-Insel läuft alles andere als reibungslos. Auch wenn es für manche Sylt-Besucher auf den ersten Blick den Anschein macht.
Sylt: Frau bedankt sich bei der Bahn
Denn wie in vielen anderen Orten in Deutschland auch, kommen die Züge auf Sylt zwar nicht grundsätzlich zu spät, doch viele Menschen sind häufig verärgert. Eine Frau will deshalb „mal eine Lanze für die Deutsche Bahn brechen“. Trotz Verzögerungen eines ICs nach Westerland ist die Reisende zufrieden. Dabei hatte sie bei ihrer Ankunft auf der Insel eine ganze Odyssee hinter sich.
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Eine Lok sei in Itzehoe getauscht worden und hielt daraufhin trotzdem nur eine Station weiter. Von dort „ging nichts mehr“. Doch die Fahrgäste seien laufend informiert worden. Da der IC nicht weiterfuhr, mussten einige Reisende in den Regionalexpress umsteigen. Die Fähre nach Sylt hatten die Fahrgäste zu diesem Zeitpunkt ohnehin verpasst. Deshalb habe die Deutsche Bahn umgehend Hotels und Übernachtungsmöglichkeiten gebucht.
Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel. Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt.
Für die Frau war das Engagement des Lokführers und das Vorgehen der Deutschen Bahn in diesem Fall vorbildhaft. „Ich fand das ganze Verfahren sehr positiv“, schreibt sie. „Ein großes Lob an die Mitarbeiter der Deutschen Bahn für ihre professionelle Arbeit.“
Sylt: Pendler sind sich einig
Doch nicht alle Gäste der Deutschen Bahn stehen dem Unternehmen so positiv gegenüber. Dass es der Frau so gut erging, sei schlicht und einfach Glück gewesen. Im Urlaub könne man für so eine Situation schließlich viel einfacher Verständnis aufbringen als im stressigen Alltag.
Vor allem Pendler würde es regelmäßig schwer treffen. „Wir Pendler, die es jeden Tag mindestens einmal erleben und uns unserer Lebenszeit beraubt werden, können kein Verständnis aufbringen. Wir sind alle einfach nur noch wütend und mit den Nerven am Ende“, beschwert sich eine Frau.
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Das Schlimmste daran: Auf andere Verkehrsmittel umsteigen geht nicht. Denn: „Wir können nur mit der Bahn rüber zur Insel“, schreibt sie weiter. Alternativen wären höchstens die Fähre oder das Flugzeug – für Pendler ziemlich ungünstig.
Dennoch sind sich auch viele genervte Pendler einig. Die Mitarbeiter der Bahn treffe nur wenig Schuld. Sie seien schließlich diejenigen, „die dafür sorgen, dass noch irgendwas funktioniert“ und würden nicht selten selbst unter den Problemen und Verzögerungen der Züge leiden.