Am Strand von Hörnum sorgt ein Facebook-Post für ordentlich Wellen. Eine Sylt-Urlauberin bittet freundlich darum, dass fremde Nutzer ihren gemieteten Strandkorb nach abendlichem Verweilen wieder an seinen Platz schieben.
Die Sylt-Urlauberin sei klein, älter und allein unterwegs – das schwere Möbelstück wieder zurückzubewegen sei für sie kaum machbar. „Ich habe echt nix dagegen, wenn sich jemand reinsetzt“, schreibt sie. Doch was sie sich wünscht, ist einfach nur ein bisschen Rücksicht.
Sylt: Viele kennen das Problem
Viele Kommentare auf Facebook geben ihr recht. „Für mich auch jedes Mal ein Suchspiel und dann eine große Herausforderung, den Strandkorb zu schieben“, schreibt eine Nutzerin. Andere berichten sogar davon, ihren Ganzjahreskorb „schon aus den verschiedensten Ecken holen“ zu müssen. Immer wieder würden Körbe umgestellt oder zu „Strandkorbburgen“ zusammengeschoben. Besonders für ältere oder alleinreisende Gäste ist das ein echtes Problem.
Einige Urlauber vergleichen die Praxis mit anderen Regionen. An der Ostsee etwa seien Strandkörbe oft mit Gittern gesichert und nur mit Schlüssel zugänglich. „Da brauchte man nichts suchen und verschieben“, heißt es in einem Kommentar. Vorteil: Man wisse genau, wo der Korb steht, finde ihn sauber vor – und könne sogar ein paar Dinge darin lassen. Der Sylt-Strand hingegen bleibt offen – was vielen gefällt, aber nicht allen hilft.
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Sylt: Strandkorb-Besitzer teilen Tipp
Andere sehen es entspannter: „Miete ist doch kein Eigentum, sondern das Recht zur Nutzung“, meint ein User – solange man den Korb freigibt, wenn der eigentliche Mieter kommt. Der Appell vieler: Rücksicht nehmen, notfalls einen kleinen Zettel im Frischhaltebeutel mit einer Bitte im Korb hinterlassen. Und natürlich: Den Korb zurückschieben gehört zum Strandknigge. „Wer Sylt-Profi ist, verlässt abends den Strandkorb so, wie er ihn vorgefunden hat.“
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Der Austausch zeigt: Das Thema spaltet. Zwischen dem Wunsch nach mehr Struktur – etwa mit Gittern – und der Sylter Lockerheit, bei der alles offenbleibt. Was bleibt, ist die Hoffnung, dass Rücksicht und ein bisschen gesunder Menschenverstand den Sommer am Meer für alle ein bisschen leichter machen.