Das Thema Bauen und Wohnen sorgt auf Sylt seit langer Zeit für hitzige Diskussionen. Besonders der Bebauungsplan Nr. 28 (B-Plan 28) für Westerland erhitzt die Gemüter.
Laut Kritikern stellt er eine Blaupause für zukünftige Bauvorhaben dar und gefährdet das soziale Gefüge der Insel. Das Bürgernetzwerk „Merret reicht‘s“ äußert sich entschieden gegen den Plan.
Protest gegen den B-Plan 28 auf Sylt
„Dieser Bebauungsplan darf so nicht beschlossen werden“, sagt Birte Wieda, Mitbegründerin des Netzwerks, gegenüber dem „shz“. Sie befürchtet, dass der Plan bestehende Nachbarschaften zerstört und die Ferienwohnnutzung unverhältnismäßig ausweitet. Auch die SPD-Fraktion der Gemeinde Sylt teilt diese Kritik. Sie sieht im B-Plan 28 einen Bruch mit zuvor vereinbarten Regeln.
Nach Aussagen von Kay Abeling, Ortsbeiratsvorsitzender von Westerland, ist der Plan in einem demokratischen Prozess entstanden. Er betont, dass es keine Blaupause für die gesamte Insel sei. Der B-Plan regelt unter anderem, dass an einer Adresse maximal drei Wohnungen möglich sind, wobei eine vierte erlaubt wird, wenn sie eine Dauerwohnung ist.
Unterstützer und Kritiker des B-Plans auf Sylt
Es wurde zudem festgelegt, dass 55 Prozent der Geschossfläche pro Gebäude für Dauerwohnen und 45 Prozent für Ferienwohnen genutzt werden dürfen. Auch Spitzböden und Keller können als Aufenthaltsräume gestaltet und für beide Wohnformen verwendet werden. Eine Ausnahme gilt für drei Doppelhaushälften, die ihre bisherige Nutzung beibehalten dürfen.
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„Merret reicht‘s“ und andere Kritiker rufen alle Sylter dazu auf, sich an der vierwöchigen öffentlichen Auslegung des Plans zu beteiligen. „Jetzt kommt es auf jeden Einzelnen an“, betont Wieda im Gespräch mit dem „shz“. Das Ziel sei es, den B-Plan 28 in der aktuellen Form zu stoppen, um Sylt als lebendige Insel mit funktionierenden Nachbarschaften zu erhalten. Auch über die Gemeindegrenzen hinaus wird zur Unterstützung aufgerufen. Sylt steht somit vor einer entscheidenden Phase, die über die zukünftige Wohnsituation maßgeblich bestimmen wird.
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