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Sylt-Elite will Zeichen gegen Punks setzen – und verlieren dabei ihre Menschlichkeit

Punks gegen Polohemden: Auf Sylt knallt’s wieder, denn die „Aktion Sylt“ bringt den Protest zurück auf die Insel der Reichen.

© IMAGO/spfimages

Sylt: Was man über die Trauminsel in der Nordsee wissen muss

Über die berühmte nordfriesische Insel Sylt gibt es viel zu lernen. Sie steht zu weiten Teilen unter Naturschutz und beherbergt den nördlichsten Punkt Deutschlands.

„Achtung, der Pöbel kommt!“, lautet der Schlachtruf der Organisatoren der „Aktion Sylt“. Seit vier Jahren schlagen die Punks im Sommer ihre Zelte auf Sylt auf – und protestieren damit gegen soziale Ungleichheit.

Der Sylter Elite ist das ein Dorn im Auge. Mit einer neuen Aktion wollen sie ein Zeichen setzen – doch dabei scheinen sie jegliche Menschheit zu verlieren…

Sylter-Elite schießt gegen Punks

„Während die meisten Arbeitnehmer*innen wegen zu teurer Mieten auf das Festland ausweichen müssen, leistet sich die Oberschicht dort einen zweiten Wohnsitz, der im Jahr höchstens eine Handvoll Wochen in Benutzung ist“, heißt es auf der Website der Organisation. Die Intention ist klar.

Auch viele Sylter Anwohner machen aus ihren Intentionen keinen Hehl. In einer Facebook-Gruppe wird jetzt mit einem neuen Zeichen gegen die Punks geschossen – mit fragwürdigen Geschützen. Ein Sticker, auf dem Sylt, ein Punk und Möwen abgebildet sind – inklusive des Spruches: „Punker & Möwen – Füttern nicht gewünscht“. Unterzeichnet ist der Sticker von den „DieSyltEngel“. Geht das zu weit?

+++ Alarmstufe Rot auf Sylt: „Das ist ganz, ganz gefährlich“ +++

Sylt: Unter der Gürtellinie?

Ein User hält es für geschmacklos, eine Menschengruppe mit Tieren zu vergleichen. Doch vielen scheint der fragwürdige Vergleich sehr willkommen. So wird mehrfach in den Kommentaren betont, dass der Sticker super sei, wo man den herbekomme und dass man daraus auch gleich T-Shirts machen könnte.


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Der Punk-Hass wird in den Kommentaren mehr als deutlich. So heißt es auch vielzählig, dass die Punker ja schlimmer als die Möwen seien. Inwiefern der abwertende Vergleich von Menschen mit Tieren ethisch vertretbar ist, müssen die sich-feiernden Sylter selbst fragen.

Hin oder her: Blöd gelaufen für die Sylter Elite! Denn bis Mitte August werden sie sich wohl oder übel mit den Punkern und mehreren Demonstrationen rumschlagen müssen.