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Restaurant auf Sylt macht Schluss – und hinterlässt tiefe Spuren! „Nicht so wie früher“

In Westerland auf Sylt hat sich etwas getan, seit ein bestimmtes Lokal weg ist. Anderen Restaurants fallen Veränderungen auf…

© IMAGO / Chris Emil Janßen

Sylt

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„Ich vermisse die Leute“, meint Fouad Badaweyeh vom Imbiss Habibi in der Paulstraße auf Sylt. In Westerland hat sich verändert. Sein Nachbarhaus, ein ehemaliges Restaurant, steht nun leer. Komisch für den Imbiss-Betreiber. Aber es macht noch mehr.

Wie viel Einfluss das Ende des „American Bistro“ in der Paulstraße auf Sylt auf die Nachbarschaft in Westerland wirklich nimmt, wird jetzt deutlich. Besonders die Restaurants nebenan bekommen solche Veränderungen direkt mit.

Restaurant auf Sylt macht dicht – und hinterlässt Spuren

Anfang des Jahres schloss das Sylter Lokal in der Paulstraße seine Türen. Dort wurde von Syltern, Urlaubern und Feierwütigen nicht nur gerne gegessen – auch als Partylocation war das „American Bistro“ bekannt gewesen.

Und die Nachbarschaft bekam davon immer einiges an Kundschaft ab, wie es bei der „Schleswig-Holstein Zeitung (shz)“ heißt. Sie haben in der Straße nachgefragt. Bei Habibi hätte es nach dem Feiern in den frühen Morgenstunden immer noch einen Happen gegeben. Mittlerweile hat der Imbiss nicht mehr so lange geöffnet.

Das sei aber nicht durch die Schließung passiert. Er öffnet mittlerweile nämlich zwei Stunden früher, schließt dafür aber entsprechend auch zu einer anderen Zeit. Und das aufgrund der Gäste und Corona. Beides offenbar in einem Zusammenhang.

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Denn: „Die Leute sind zwar noch unterwegs, aber ganz anders drauf als vor Corona“, sagt der Betreiber gegenüber der „shz“. Nach ein Uhr würde es oft keinen Spaß mehr machen, weil einige Menschen aggressiver und ungeduldiger geworden seien. Am Wochenende mache er Ausnahmen mit der Öffnungszeit.

Das Nachtleben hätte grundsätzlich in der Paulstraße nachgelassen. „Die Leute stehen auch am Wochenende noch draußen und trinken was, aber nicht so wie früher“, stellt Badaweyeh fest. Er kann nicht ganz ausmachen, ob die Pandemie oder die Schließung des Nachbarlokals daran schuld ist. Was ihm aber seit dem Aus vom American Bistro eindeutig fehlt, seien die kurzen Schnacks und das Miteinander

Restaurant auf Sylt: „Das gab’s früher nicht“

Das Irish Pub würde die Schließung des Lokals deutlich bemerken, erzählt eine Mitarbeiterin der „shz“. „Man merkt schon, dass da ein Laden fehlt, der viele Leute angezogen hat“, erzählt sie.

Allerdings würden die Menschen mittlerweile länger in dem Pub bleiben. Nämlich jetzt nicht mehr nur zum „Vortrinken“, wie es damals meistens der Fall gewesen sei. Das Pub war mehr eine Zwischenstation in der Paulstraße. Der Irish Pub hätte demnach profitiert.


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Bernd Gröninger ist Inhaber von gleich drei Restaurants in der Paulstraße: das Mariso, die Pizzeria Riva und das Pablito. Der „shz“ sagt er, er sei traurig über das Aus des American Bistro. „Ich glaube nicht, dass das American jemals einen negativen Einfluss hatte auf die Straße. Jetzt fehlt auf jeden Fall viel Lauf – das ist ja gerade im Sommer schade – oft ist die Paulstraße ab 10 Uhr leer. Das gab’s früher nicht.“

Eine direkte Auswirkung auf das Geschäft der Lokale sehe er noch nicht. Essen gehen sei eben doch etwas anderes als Party. Aber das Gefühl macht er deutlich: „Durch die Schließung American fehlt doch etwas Atmosphäre in der Straße.“