Seit fast zwei Wochen gibt es ein Protestcamp im Park vor dem Rathaus in Westerland auf Sylt. Es ist eines von mehreren in diesem Sommer (MOIN.DE berichtete).

Nun hat die Gemeinde Sylt neue Pläne für die Camper.

Sylt: Maßnahme gegen das Wildpinkeln

Aktuell campen rund 50 Personen in Westerland. Sie haben zwei öffentliche Klohäuschen, die offenbar nicht genug sind. Deswegen will die Gemeinde Sylt nun weitere zwei Dixi-Toiletten aufstellen. Das hatten die Mitglieder des Hauptausschusses in dieser Woche beschlossen.

Damit will die Gemeinde verhindern, dass die Teilnehmer des Protestcamps in Gebüsche oder an Straßenränder pinkeln, berichtete der „SHZ“.

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30. Juli 2022: Eine Gruppe Punks aus einem Protestcamp im Stadtpark vor dem Rathaus stehen dem Tourismus-Zentrum Sylt. Der Veranstalter des Protestcamp konnte der Versammlungsbehörde glaubhaft darlegen, dass es eine funktionale/symbolische Bedeutung für das Versammlungsthema gibt. Foto: picture alliance / Presse- und Wirtschaftsdienst | Bernd Kammerer

Das ist Sylt:

Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete

Sylt: Insulaner kritisierten die Camper

In der Sitzung gab es bereits mehrere heiße Diskussionen über das Thema Punks auf Sylt. Der Ausschussvorsitzende Holger Flessau (CDU) kritisierte das Verhalten der Bewohner des Camps.

Zum Beispiel Wildpinkeln, Lärmbelästigung und die Tatsache, dass eine Gedenkstatue am Rathaus beschmiert wurde. „Das tut weh, das ist nicht in Ordnung“, so Flessau.

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Die neuen Toiletten sollen demnach regelmäßig von der Gemeinde geleert werden, berichtete der „SHZ„.

Das neue Konzept der Gemeinde wird auf Sylt und in sozialen Netzwerken kritisiert. Für viele kommt es einer Kapitulation gleich. Weil man die Chaos-Macher nicht stoppen kann, kommt man ihnen jetzt sogar entgegen.

Ein Mann schreibt: „Am Weststrand/List keine Toiletten, aber für diese jungen Leute ist es möglich! Eigentlich nicht nachzuvollziehen.“

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„Warum die Gemeinde? Es sind unsere Steuergelder. Der Rollrasen, der ‚danach‘ kommt, wird teuer genug. Die Nichterfüllung der Auflagen bietet das Werkzeug der Auflösung? Ich bin definitiv gegen weitere Zugeständnisse“, so eine Frau.

„Soll man die auch bekochen?“, scherzt eine Sylterin.