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Usedom: Was hier in einem Schaufenster zu sehen ist, sorgt für Fassungslosigkeit – „Kauft nicht bei Ungeimpften“

Usedom: Was hier in einem Schaufenster zu sehen ist, sorgt für Fassungslosigkeit – „Kauft nicht bei Ungeimpften“

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© picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Stefan Sauer

Usedom: Woher die Insel ihren Namen hat

Nach Rügen ist Usedom die zweitgrößte Insel Deutschlands. Die Insel an der Pommerschen Bucht hat 76.500 Einwohner. Sie ist zum Großteil Deutsch, jedoch ist auch ein Teil im Osten von ihr bereits polnisch. Gelegen an der Ostsee ist sie ein absoluter Touristenmagnet.

Auf Usedom weckt ein Schriftzug düstere Erinnerungen. Am Schaufenster eines Geschäfts in Heringsdorf prangte eine üble Zeile.

Bisher unbekannte Täter zogen über Usedom und brachten den erschreckenden Schriftzug „Kauft nicht bei Ungeimpften“ an der Frontscheibe des Geschäfts an.

Usedom: Kennzeichen terroristischer Organisationen

Nach Polizeiangaben habe die Tat zwischen Sonntag, den 5. und Dienstag, den 7. Dezember stattgefunden. Nun wird wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen ermittelt.

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Der mit gelber Farbe in großen Lettern aufgemalte Satz soll vermutlich an ein sehr dunkles Kapitel erinnern. Als die Nationalsozialisten im Jahr 1933 die Macht in Deutschland übernahmen, boykottierten sie gezielt jüdische Geschäfte. Dabei verwendeten sie oft den Appell „Kauft nicht bei Juden“.

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Das ist Usedom:

  • Insel in der Ostsee
  • Befindet sich im äußersten Nordosten von Deutschland
  • Die Insel hat zwei Grenzübergänge nach Polen
  • Usedom ist die zweitgrößte Insel Deutschlands
  • Bekannte Ostseebäder sind Zinnowitz, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck
  • Auf Usedom gibt es einen Flughafen, dieser ist bei Garz gelegen
  • Die größte Stadt auf der Insel ist Swinemünde (Polnische Seite)

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Dieser schreckliche und ungerechtfertigte Aufruf wurde zu jener Zeit häufig auf Schaufenster jüdischer Geschäfte gemalt. Das Ziel: die Stigmatisierung von Juden in Deutschland.

Zeugen der ungeheuerlichen Tat auf Usedom gesucht

So ist zu vermuten, das die Täter, die es scheinbar auf ungeimpfte Mitbürger abgesehen haben, ähnliche Ziele verfolgen. Deshalb ermittelt nun die Kriminalpolizei.

Der Tatort auf Usedom wurde von Beamten der Polizei fotografisch dokumentiert, das grelle Graffiti abgemessen. Danach entfernte die Polizei die Buchstaben rückstandslos von der Fensterscheibe.

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Nun wird die Bevölkerung aufgerufen, sich mit Hinweisen zu melden. Wer Hinweise zum Tathergang geben kann, meldet sich bitte unter der Telefonnummer 0395 / 5582169, über die Internetwache www.polizei.mvnet.de oder bei jeder anderen Polizeidienststelle. (wip)