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Usedom: Großprojekt auf der Insel soll ALLES verändern, doch das tut es nicht – „Wird nur verlagert“

Usedom: Großprojekt auf der Insel soll ALLES verändern, doch das tut es nicht – „Wird nur verlagert“

Usedom Wohnmobil Urlaub Camping
Ein Wohnmobil fährt Richtung Usedom. Foto: imago stock&people

Dieses Großprojekt soll vor allem Einheimischen – aber auch Urlaubern – das Leben leichter machen. Die Regierung von Mecklenburg-Vorpommern spricht sogar von einem der „wichtigsten Straßenneubauvorhaben“ im Land. Die Rede ist von der Ortsumgehung Wolgast auf der Insel Usedom.

Wer auf der nördlichen Route nach Usedom fährt, muss bislang entlang der Bundesstraße 111 durch Wolgast und über die von vielen liebgewonnene blaue Klappbrücke fahren. Das soll sich jetzt ändern.

Usedom: Bald 14.000 Autos täglich in Wolgast?

Nach Prognosen des Verkehrsministeriums würden 2030 im Durchschnitt mehr als 14.000 Autos täglich in Wolgast unterwegs sein. Davon sollen mehr als 9.000 Autos über die neue Ortsumgehung fahren.

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Die neue Zügelgurtbrücke über die Peene soll südlich von Wolgast entstehen mit einer Länge von 1,4 Kilometern, 70 Meter hohen Pylonen und 42 Metern Platz zwischen Peenestrom und Brückenunterkante. Laut Landesverkehrsministerium ist sie die erste ihrer Art in Europa.

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Das ist Usedom:

  • Insel in der Ostsee
  • Befindet sich im äußersten Nordosten von Deutschland
  • Die Insel hat zwei Grenzübergänge nach Polen
  • Usedom ist die zweitgrößte Insel Deutschlands
  • Bekannte Ostseebäder sind Zinnowitz, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck
  • Auf Usedom gibt es einen Flughafen, dieser ist bei Garz gelegen
  • Die größte Stadt auf der Insel ist Swinemünde (Polnische Seite)

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Der Baubeginn soll in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres erfolgen. Die Ortsumgehung soll 6,8 Kilometer lang sein und das Projekt 140 Millionen Euro kosten. Mit einer Fertigstellung der Umgehung kann laut Verkehrsministerium 2026 gerechnet werden.

Usedom: Kritik von Grünen

Zunächst soll die alte Brücke über den Bach Ziese durch einen Neubau ersetzt werden und dazu eine Behelfsbrücke entstehen. Im Frühjahr 2022 sollen dann die ersten Autos über die neue Ziese-Brücke rollen.

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Die Grünen äußerten sich kritisch zu dem Millionenprojekt an der Nordzufahrt zu der Ferieninsel und forderten grundlegende Änderungen. „Der Stau wird jetzt nur auf die Insel verlagert. Usedom braucht ein Gesamtkonzept, das den Verkehr insgesamt reduziert. Dazu gehört beispielsweise, dass es wieder eine durchgehende Zuganbindung aus Richtung Berlin bis zu den Kaiserbädern gibt“, erklärte Anne Shepley, Spitzenkandidatin der Grünen für die Landtagswahl.

Der Bau der benötigten Eisenbahnbrücke zum Inselsüden wird vom Land zwar befürwortet, steht aber nicht im Bundesverkehrswegeplan. (dpa/rg)