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„Shopping Queen“ (VOX) in Kiel: Kandidatin fällt drastisches Urteil nach TV-Ausstrahlung – „Unter der Gürtellinie“

Eine Kandidatin von „Shopping Queen“ (VOX) in Kiel packt im Exklusiv-Gespräch mit MOIN.DE aus – und lässt kaum ein gutes Haar an der Sendung.

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© TVNOW / Andreas Friese

Von Fast-Fashion zu Fair-Fashion

Jedes Jahr werden über 5 Millionen Tonnen Kleidung in den Müll – und das allein in Deutschland. Mode geht auch Nachhaltiger: Wie, zeigt das Video.

Wer bei einem TV-Format wie „Shopping Queen“ (VOX) mitmacht, tut dies in der Regel für die Challenge und den Spaß an der Sache! Oder wie im Fall einer Kieler Kandidatin, um die eigene Neugier zu stillen.

Sich dann im Fernsehen zu sehen, kann aufregend sein. Aber auch frustrierend! Denn einige Kandidatinnen bekommen nicht nur in den sozialen Medien einen gewaltigen Kritikhagel zu spüren, der seitens des Senders zuletzt sogar versucht wurde, einzudampfen, sondern zum Teil auch von Juror Guido Maria Kretschmer selbst!

Janine Kordes aus Kiel war erst Mitte März bei „Shopping Queen“ (VOX) zu sehen gewesen. Sie und ihre Mitstreiterinnen ernteten jede Menge Kritik von beiden Seiten – und die wurde zum Großteil alles andere als konstruktiv geäußert. Im Gespräch mit MOIN.DE packt sie über ihre Sicht aus.

„Shopping Queen“ (VOX) in Kiel: Kandidatin schießt zurück

MOIN.DE: Wie kam es zu deiner Teilnahme bei „Shopping Queen“? War das dein erster TV-Auftritt?

Janine Kordes: Das war das erste Mal. Ich hab’s auf Facebook gesehen und gedacht, dass das ganz nett ist und war dann auch neugierig. Das wollte ich einfach auch mal machen. Und dann ging alles Schlag auf Schlag – das war also vielmehr eine Impulsentscheidung als ein lang gehegter Wunsch.

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Wie war es für dich, deinen eigenen Auftritt im Fernsehen zu sehen?

Wir haben eine tolle Woche gehabt und es war alles gut – wertschätzend und positiv. Dann habe ich die offizielle Ausstrahlung mit meiner Familie im Fernsehen geschaut und mitgefiebert. Das war auch erst alles gut. In der Dienstag-Folge hatte ich dann aber das erste Mal ein mulmiges Gefühl, nachdem seitens Guido ein Kommentar kam, der unter der Gürtellinie war. Die Teilnehmerin wurde für ihr Outfit quasi als Nutte bezeichnet. Zu sagen, dass sie zu sexy aussieht, wäre ja noch okay gewesen. Hätte er seine Kritik sachlich formuliert… aber das geht zu weit.

Warst du schockiert, solche Worte zu hören?

Hätte ich geahnt, dass da Kommentare wie bei Dieter Bohlen fallen, hätte ich nicht mitgemacht. Also das brauche ich nicht. Ich bin immer davon ausgegangen, dass das wertschätzend ist und habe auch genau darüber vorher noch mit der Produktion gesprochen. Die haben mir versichert, dass das alles wertschätzend sein würde. Da hab ich dann aber gedacht, ich bin im falschen Film.

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Habt ihr damit gerechnet, so scharfe Kritik zu bekommen?

Klar, hatten wir geahnt, dass er nicht so zufrieden ist – auch im Finale fielen recht harte Worte. Da hab ich ja auch gesagt, es ist okay. Mich persönlich hat er auch zu keiner Zeit persönlich angegriffen. Dass er sich über meinen Poncho lustig macht – bitte – aber der war sonst okay. Aber was er an anderer Stelle teilweise gesagt hat… Die eine bezeichnet er quasi als Nutte und zu Tina in der Mittwoch-Folge sagte er, sie sähe aus wie ein Rauhaardackel. Und dass, obwohl sie ihr Problem mit den Haaren vorher mehrfach offen kommuniziert hatte und auch die Produktion davon wusste.

Das sind Dinge, die so sehr unter die Gürtellinie gehen und persönlich sind. Uns da für die Quote durch den Kakao zu ziehen… das geht zu weit. Da ist ein Shitstorm in den sozialen Medien losgegangen, da waren wir alle fassungslos.

Dein Look kam bei Guido ja nicht gerade gut an und am Ende gab es den letzten Platz für dich. Wie sehr trifft dich das?

Das hat mich nicht persönlich getroffen, weil ich inzwischen auch zu der Auffassung gekommen bin, dass er eine gewisse Zielgruppe hat. Und er muss ja offensichtlich auch die Mode im Sinne seiner Zielgruppe bewerten. Sonst könnte er ja auch nicht zu einem silbernen Poncho, der offensichtlich modern ist, so was sagen. Jedenfalls silberne Kleidung und silberne Jacken, die kann man zurzeit überall kaufen. In Modezeitschriften und auf dem Laufsteg sind überall silberne Mäntel. Alles gut, ich kann damit umgehen. Meine Frisur fand er auch nicht gut. Aber gut, das kann ich alles so per se abstellen, wenn ich es wollte. Das war ja noch halbwegs auf meine Kosten.

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Wir haben das Motto ja offensichtlich alle – so wie Guido es gemeint hatte – falsch verstanden. Da muss man das vielleicht nochmal klarstellen. Eigentlich müsste es ein Statement seitens des Senders geben, dass das einfach zu weit gegangen ist.

Gibt es etwas, was du den kritischen Stimmen sagen würdest?

Klar ist, dass es Spielregeln gibt und man sich daran hält – aber nicht auf unsere Belustigung. Da hätte ich in ein anderes Format gehen können, wenn das mein Ziel gewesen wäre. Es geht um echte Menschen, die eigentlich davon ausgehen, dass sie wohlwollend bewertet werden. Jede Frau, die daran teilnimmt, geht im echten Leben möglicherweise nicht mit dem Outfit aus dem Laden, mit dem sie in der Serie auf der Bühne steht. Das ist eine Show, eine Challenge, der wir uns stellen. Das ist doch nicht das echte Leben. Ich würde mir seitens der Produktion wünschen, dass das mehr dargestellt wird und dass es zu unserem Thema noch ein Statement gibt.

Hat die Kritik dein Blick auf ein solches Format verändert?

Das hat mich auf jeden Fall noch mehr sensibilisiert. Das kann man aushalten, wenn man gestanden ist, aber es ist schwierig. Bei „Shopping Queen“ geht es ja noch. Im Hinblick auf andere Serien, wird es natürlich noch heftiger.


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Sehen wir dich nochmal bei „Shopping Queen“ oder einem ähnlichen Format?

Definitiv nicht. Aber selbst wenn es super gewesen wäre – ich habe meine Neugier gestillt. Ich hatte eine tolle Woche, ich habe tolle Menschen kennengelernt. Ich glaube nicht, dass es noch schöner wird, wenn man nochmal mitmacht. Es ist gut, wie es ist.

Hast du dich auf negative Reaktionen und Kritik in den sozialen Medien vorbereitet oder bist du da eher ohne große Gedanken reingegangen?

Die haben uns tatsächlich vorgewarnt und gesagt, lest nicht in den sozialen Medien. Wir waren grundsätzlich gewarnt. Aber wir waren nicht gewarnt, dass wir von Guido Kommentare unter der Gürtellinie bekommen.

Gehst du jetzt nachträglich mit schlechtem Gefühl aus dem Format?

Wir haben uns und wir haben noch Kontakt und es ist alles gut. Das Leben ist davon nicht mehr berührt, sondern bereichert durch die Menschen, die man kennengelernt hat. Trotzdem ist das ein eigenartiges Gefühl, sich so ausgeliefert zu sehen. Da hat nicht jeder die Chance sich dagegen zu wehren.

MOIN.DE hat die RTL-Gruppe, zu der der ausstrahlende Sender VOX gehört, mit den Vorwürfen konfrontiert. RTL teilt auf Anfrage schriftlich mit: „Die „Shopping Queen“ steht für Liebe an Mode und Shopping, aber auch für Diversität und Toleranz. Guido Maria Kretschmer kommentiert die „Shopping Queen“ unterhaltsam und sicherlich auch mal mit einem Augenzwinkern – ein wertschätzender Umgang mit unseren „Shopping Queens“ hat aber sowohl für ihn als auch für das gesamte Team höchste Priorität. Um unsere Kandidat:innen zu schützen, werden beleidigende Kommentare, die über die Meinungsfreiheit und die Kritik am Outfit hinausgehen, von uns gelöscht. Zudem gibt es immer wieder Postings von uns, in denen wir auf die Netiquette auf Social Media hinweisen; wie zuletzt am Sonntag vor der Kieler Woche geschehen.“