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„Big Brother“-Selbstexperiment: Nur einmal wurde es richtig unangenehm

Ein Tag im „Big Brother“-Container. Wie fühlt sich das an, so unter ständiger Beobachtung. Unser Reporter macht den Selbsttest.

BB Dominik
© Seven.One / Sat.1

Das „Big Brother“-Selbstexperiment: Ein Tag im Container

Eingesperrt. Auf nur wenigen Quadratmetern. Mit fremden Menschen. Das wird in diesem Video für Dominik Göttker für einen Tag Realität.

100 Tage. Eingesperrt. Auf nur wenigen Quadratmetern. Mit fremden Menschen. Was für viele klingt wie der blanke Horror, wird am Montag für 16 Personen Realität. „Big Brother“ startet. Ohne Promis dieses Mal. Ganz Oldschool, wie in der ersten Staffel vor über 20 Jahren. Doch wie fühlt es sich an, im berühmtesten Container Deutschlands zu leben? Unser Redakteur hat den Test gemacht. Ein Tag bei „Big Brother“.

Es ist kurz vor neun Uhr morgens. Köln-Bocklemünd. Versteckt zwischen Bürogebäuden steht er. Der Container. Sat.1 hat geladen. Eine bunt gemischte Truppe aus Journalisten, Podcastern und Realitystars darf für einen Tag die „Big Brother“-Experience erleben. Acht Stunden ohne Smartphone, ohne Uhr, ohne Kontakt zur Außenwelt, dafür etliche Kameras und Mikros, die jedes Wort, jede Mimik, jede Gestik aufzeichnen. Es ist ein komisches Gefühl. „Big Brother is watching you!“

„Big Brother“-Testwohnen in Köln

Eine Stunde dauert es, bis alle verkabelt sind, wir lernen uns kennen. Es sind Kollegen dabei, einige hat man schon gesehen, manche kennt man bereits länger. Dazu Podcaster deren Stimmen einem direkt bekannt vorkommen. Realitystars, die man bislang nur im TV oder auf roten Teppichen gesehen hatte.

Schnell kommen wir ins Gespräch. Wie ist das wohl, ständig beobachtet zu sein? Kann man sich überhaupt frei und ungezwungen bewegen. Um es vorwegzunehmen… Ja, man kann. Schon kurz nach Einzug ist das Gefühl der Überwachung verflogen. Der Herd wird angeheizt, schließlich hatten einige noch nichts gefrühstückt, ich werfe die Kaffeemaschine an. Dazu ein erster Rundgang durchs Haus. Die erste Stunde ist vorüber.

BB Einzug
Wir ziehen in den „Big Brother“-Container ein. Foto: Sat.1 / Clarissa Schreiner

Es folgt etwas Leerlauf, man unterhält sich, trinkt Kaffee, isst etwas von den spärlichen Speisen, die „Big Brother“ uns gewährt. Toast, Kartoffeln, Nudeln, eine halbe (angetrocknete) Gurke – ein Festmahl ist das wahrlich nicht. Aber wir sind ja auch nicht bei „The Taste“. Schade eigentlich. Etwas später folgt das erste Spiel. Wir müssen uns Farbreihenfolgen merken, anschließend Ballons in eben jener aufpusten und aneinanderreihen. Was folgt, ist die größte Demütigung des Tages. 0:3 verloren. So eine Sch**ße. Egal abhaken.

Nach dem Mittagessen – Nudeln mit Pesto und Sauce, sowie Bratkartoffeln – ist Zeit für ein eigenes Spiel. Zwei Aussagen, eine Lüge. Heraus kommen die verrücktesten Geschichten des Tages. Nur so viel: es ging um vollurinierte Roller, Beinahe-Tode, Promi-Liebschaften und eine entfernte Verwandtschaft mit Heidi Klum (Der Bruder des Opas, dessen Sohn … schwere Kiste).

Der unangenehmste Moment des Tages: Die Nominierung

Klar, dass Big Brother soviel Frohsinn nicht lange gewähren lässt. Wer die Show kennt, weiß, was nun kommt. Die Nominierung. Der mit Abstand unangenehmste Part des Tages. Irgendwie verstehen wir uns ja alle. Ich entscheide mich für den Kollegen, den ich am längsten kenne, in der Hoffnung, dass er es mir nicht übelnehme und mich auch wähle. Leider verzockt. Peinlich. Und ja, es ist nur Spaß, es geht auch nicht um 100.000 Euro, wie in der echten Version. Doch es ist ein beschissenes Gefühl. Er ist mir nicht böse. Sagt er zumindest.



Nach rund sieben Stunden wirft uns Big Brother aus seinem Reich. Doch wie war es denn nun? In mir fechten Trauer und Erleichterung. Lustig war es auf jeden Fall, und so ein Tag ohne Smartphone hatte auch mal was. Auf der anderen Seite fällt es mir schwer, mir vorzustellen, 100 Tage hier eingesperrt zu sein. Nicht zu wissen, was draußen vor sich geht, keinen Kontakt zu Freunden und Familie haben zu können. Und so geht auch der erste Griff aller kurz nach Auszug zu ihren Handys. Was ging bei Instagram, wie viele Mails habe ich verpasst, steht der Kölner Dom noch? Der Tenor jedoch ist allgegenwärtig: Das hat richtig Spaß gemacht. Nächstes Jahr dann gerne mit Übernachtung, Sat.1! Und bitte heizt den Hot Tub an.

„Big Brother 2024“ startet am Montag, den 4. März. Los geht’s im Livestream auf Joyn um 19 Uhr. Sat.1 zeigt den Einzug ab 20.15 Uhr live.